
Phase zwei des europäischen Förderprogramms "Leader" ist 2014 zu Ende gegangen. Rund zehn Projekte hat es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gegeben, alle in den Eifelgemeinden: das Knotenpunktsystem für Wanderwege, eine Landschaftscharta und ein Geographisches Informationssystem oder Projekte zu den Themen Mobilität oder nachhaltiges Bauen.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFG hat alle Projekte begleitet, die administrative Arbeit übernommen und die Projekte vorfinanziert.
Am Dienstag wurden die zwei letzten Projekte vorgestellt: eine Ausstellung zum Thema Umbau alter Bausubstanz im Ministerium der DG und ein Online-Ökosimulator für nachhaltiges Bauen.
Ökosimulator
Welches Heizsystem baue ich ein? Wie isoliere ich? Baue ich ein Niedrigenergiehaus? Welche Fenster baue ich ein? Welches Wassersystem? Das sind nur einige der vielen Fragen, die der zukünftige Bauherr online beantworten muss. "Mit dem Öko-Simulator kann derjenige, der um- oder neubauen will, testen, wie nachhaltig sein Bauprojekt ist" erklärt Helmut Henkes von der WFG.
Die Bilanz informiert am Ende über die CO2-Werte aus dem Energieverbrauch und die CO2-Werte, die durch die Herstellung und den Transport der Materialien entstehen. "Die Bilanz informiert auch über die Investitionskosten und die laufenden Kosten über 20 Jahre, oder über den Wasserverbrauch und Wassersparmaßnahmen."
Hinter dem Ökosimulator steckt ein hochkomplexes Rechenprogramm. Die Handhabung ist aber einfach. "Das ist ein Programm für den Bauherrn. Wir wollten es nicht zu kompliziert machen, so dass nur ein ausgebildeter Architekt das simulieren könnte. Hier kann man in 15 bis 20 Minuten mal schnell durchchecken."
Ausstellung "Umbau alter Bausubstanz"
Fünfzehn Plakate zeigen erfolgreiche Umbauten alter Häuser. Entstanden ist die Idee im Rahmen des Leader-Projekts "Innenentwicklung der Dörfer". "Da ist überlegt worden, wie man neuen Wohnraum schaffen kann, um die Dorfmitte zu stärken, und dass es nicht interessant ist, immer nur über Neubauten nachzudenken, sondern auch über die alte Bausubstanz" sagt Sabine Mennicken.
Später gab es Vortragsabende und auch Tage der offenen Türe in den umgebauten Häusern. Die Ausstellung ist jetzt der dritte Schritt. "Man hat Vorher-Nachher Fotos, man sieht die Außenansicht, vor allen Dingen Detailfotos, wo neue Elemente mit alten Elementen kombiniert sind. Und auch Fotos mit Innenansichten, wo man sieht wie Alt und Neu harmonieren."
Die Ausstellung ist bis zum 11. Mai im Ministerium der DG (Gospertstraße 1 in Eupen) zu sehen.
Leader 2016
Für das kommende Leader-Programm ab 2016 sind, bis auf Kelmis, alle Nordgemeinden zugelassen. Aufgrund einer Änderung der Kriterien gelten sie jetzt auch als Ländliche Gemeinden. Nur in Kelmis ist die Bevölkerungsdichte dafür zu hoch.
Bilder: WFG