Seit zwei Jahren gibt es im Arbeitsamt der DG den proaktiven Unternehmensservice. Nach dem Audit 2011 hatte man beschlossen, selbst auf die hiesigen Unternehmen und Betriebe zuzugehen, um neue Stellenangebote zu bekommen.
Jetzt zog das Arbeitsamt eine erste Bilanz des Pilotprojekts. Und die ist positiv: Fast 380 neue Stellenangebote sind dabei herausgekommen. Und in 80 Prozent der Fälle konnte das Arbeitsamt auch einen neuen Mitarbeiter vermitteln.
Guido Goebels vom Unternehmensservice hat fast 500 Betriebe besucht und beraten. In erster Linie geht es dem Unternehmensberater darum, den Unternehmen zu helfen. "Die meisten Unternehmer freuen sich, dass man sie besucht, dass man ihnen einfach aufzeigt, wo Möglichkeiten sind, Unterstützung zu bekommen. Es ist sehr selten, dass man mich nicht sehen möchte."
Die größeren Unternehmen sind in der Regel sehr gut informiert. Sie haben ihre eigenen Sozialsekretariate und Buchhaltungsabteilungen. Es sind vor allem die kleineren Unternehmen, die sich über das neue Angebot freuen: "Da merke ich sehr oft, dass die sehr wenig Ahnung haben, und auch Angst vor dem administrativen Wust im Allgemeinen."
Das Erfolgsgeheimnis liegt darin, den Menschen genau zuzuhören, was sie wirklich brauchen. "Wenn ich in den Unternehmen bin, dann diskutieren wir über das Unternehmen und die Berufe als solche. Dann kann man zusammen Kriterien festlegen, die wirklich absolut nötig sind, die eventuell ein Plus wären oder die absolut unnötig sind. Dann wissen wir genau, welche Person für diesen Betrieb und diese Stelle in Frage kommt", erklärt Goebels.
Mit einer Vermittlungsquote von 80 Prozent hatte niemand gerechnet. Man hatte ursprünglich sogar die Befürchtung, die Unternehmen zu enttäuschen, wenn man keinen passenden Bewerber vermitteln kann. Die Angst war aber unbegründet. "Wenn man vorher mit dem Unternehmer redet und man sieht über welchen Beruf man spricht und zuhört, dann ist es danach viel einfacher die richtige Person für die richtige Stelle zu finden."
Das Pilotprojekt soll jetzt fortgesetzt werden. Nach dem Auslaufen der Förderung durch den Europäischen Sozialfonds haben Regierung und Arbeitsamt beschlossen, die Finanzierung zu übernehmen.
Bild: Kabinett Weykmans