Niemand, der am 18. August 2011 auf der Festivalwiese von Pukkelpop stand, wird diese Augenblicke wohl vergessen haben. Fast aus heiterem Himmel fegt plötzlich ein Sturm über das Gelände.
Hagelkörner wie Golfbälle, angepeitscht von unglaublich starken Windböen. Bäume stürzen um, Bühnenzelte fallen in sich zusammen. Es ist wie eine Apokalypse.
Gerade einmal zehn Minuten hat das Unwetter gedauert. Die Bilanz ist verheerend: Fünf Menschen kommen ums Leben, Dutzende weitere werden verletzt.
Fast vier Jahre nach der Katastrophe ist die juristische Aufarbeitung jetzt abgeschlossen. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Staatsanwaltschaft für die Einstellung des Verfahrens plädiert, die Angehörigen eines Opfers, die als Nebenkläger aufgetreten waren, hatten aber noch um zusätzliche Untersuchungen ersucht.
Auch diese Ermittlungsaufträge sind jetzt abgeschlossen, die Staatsanwaltschaft blieb aber bei ihrem Plädoyer, und die Ratskammer von Hasselt folgte: Die Vorwürfe über mögliche Versäumnisse gegen die Organisatoren werden fallen gelassen.
Pukkelpop-Veranstalter Chokri Mahassine reagierte erleichtert. Spätestens mit den zusätzlich beantragten Untersuchungen sei jetzt wohl definitiv Klarheit geschaffen worden. Die Opferanwälte haben allerdings noch die Möglichkeit, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen.
Bild: Pino Misuraca (belga)