Minis on tour: E viva il Papa!Am Mittwochmorgen mussten alle sehr früh aufstehen. Bereits um 05:30Uhr war die Hälfte der Ministranten bereits am frühstücken. Da am Mittwoch alle möglichst zeitgleich losfahren sollten, gehörten beide Frühstückssäle uns Ostbelgiern.
Fast pünktlich um 06:36 Uhr ging der Bus-Konvoi los und brachte alle Teilnehmer in die Nähe des Petersdoms. Wir stellten fest, dass wir nicht die einzigen waren. Doch um den anderen zu zeigen, dass wir da sind, stimmte jede Bus-Gruppe ihren Schlachtruf an. So ging die Wartezeit bis zum Einlass schneller um.
Als endlich fast alle durch die Sicherheitsschleuse waren, liefen die ersten los und ergatterten die ersten Plätze im hinteren Teil. So gut es ging setzten wir uns als Gruppe zusammen und nun hieß es warten. Es wurden gegen andere Gruppen Schlachtruf-Battles begonnen und man meinte, dass wir Ostbelgier deutlich die lauteren Stimmen hatten. Franziskus hat sicher vor der Audienz schon gehört, dass wir auch angekommen sind.
Etwa 15 Minuten vor Beginn traten nacheinander die verschiedenen Kardinäle vor das Mikrofon und grüßten alle angemeldeten Gruppen. Gespannt lauschten alle, man wollte ja nicht den Einsatz verpassen. Als vierte Sprache kam deutsch und als man die Ministranten aus Eupen aufrief, waren alle außer Rand und Band. Der Jubel ebbte erst nach zirka fünf Sekunden ab. Dann ging es auch schon los. Zuerst dachten alle, es wäre eine Video-Aufnahme, als auf einem der großen Bildschirmen das "Papamobil" zu erkennen war. Jeder, der gehen konnte, versuchte, so nah wie möglich an die Absperrung zu kommen, um möglichst ein gutes Bild zu erhalten. Zweimal fuhr "Francesco" die Runde und jeder bejubelte ihn und versuchte, irgendwie seine Aufmerksamkeit zu erregen.
In seiner Predigt redete Franziskus vor allem von der Beziehung zwischen Mann und Frau. Wie wichtig es ist, dass man als verheiratetes Paar sich gegenseitig zuhört und aufeinander vertraut. Dass beide zusammen nur eins sein können. In zirka acht verschiedenen Sprachen wurden Teile seiner Predigt wiederholt und jeder hörte zu. Niemand wollte ja ein einziges Wort in seiner eigenen Sprache verpassen.
Um 11:30 Uhr war es auch schon vorbei. Um ein paar Fotos zu machen blieben wir alle auf dem Platz, bevor sich jede Busgruppe zusammenstellte und dann gemeinsam essen ging. Am Nachmittag standen die Spanische Treppe, der Trevi-Brunnen, das Panteon und die Engelsburg an. Danach konnten die Kinder selber Rom erkunden. Es wurde eine Uhrzeit und ein Treffpunkt vereinbart und dann konnten die Ministranten alleine umhergehen. Um 17:15 Uhr holten uns die Busse am Justizpalast ab.
Nach dem Abendessen fingen viele schon das Kofferpacken an und danach trafen sich alle in dem großen Konferenzraum. Der "Bunte Abend" stand an. Nun sollten die Atelier-Gruppen sich einzeln vorstellen und zeigen, was sie so gemacht haben. Es wurde zum Beispiel a-capella gesungen und alle waren Zeuge des Fußballquizfinales. Die Stimmung war bombig und Pastor Willy Margraff stimmte hier und da ein Pilgerlied an und alle sangen mit.
Jede Fahrt hat ihr Ende. Am Donnerstag verlassen wir Rom und auf dem Rückweg wird ein Tagesstopp in Assisi gemacht. Die Busgruppen und Minigangs verstehen sich untereinander sehr gut und niemand möchte jetzt schon fahren.
Rom, es war wunderschön mit dir! Wir kommen wieder!
Bilder: Carmen Schaefer und Udo Reinertz