Zu Hause funktioniert die Müllsammlung- und trennung der Eupener recht gut. 2013 sammelten sie zum Beispiel 63 Kilogramm Altpapier pro Kopf. Wichtige Rohstoffe, die recycelt werden können.
In der Stadt sieht es mit der umweltbewussten Abfallentsorgung der Eupener jedoch ganz anders aus. Viele entsorgen ihren Hausmüll in öffentlichen Mülleimern. Das ist nicht nur illegal, sondern auch unsolidarisch, denn für die Leerung der Mülleimer zahlt die Allgemeinheit. Im Eupener Bauhof sind allein fünf Menschen ausschließlich für das Einsammeln des Mülls verantwortlich. Pro Tag leeren sie in der Stadt 200 Mülleimer.
Illegal entsorgter Hausmüll, Kaugummi und Hundekot – das sind die größten Müllprobleme in Eupen. Aber es gibt noch ein weiteres und zwar die achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel. Diese beeinträchtigen nicht nur das städtische Erscheinungsbild, sondern stellen auch eine erhebliche Umweltbelastung dar.
"So eine Zigarettenkippe braucht bis zu fünf Jahre, ehe sie in der Umwelt verrottet. Vor allem der Zigarettenfilter enthält viele Giftstoffe, die dann in den Boden und in die Pflanzen übergehen", erklärt Alexandra Hilgers vom Umweltdienst der Stadt Eupen.
Um dem Problem der Zigarettenstummel Herr zu werden, hat sich der Bauhof eine Aschenbecher-Konstruktion einfallen lassen. Sie kann mühelos in die bereits bestehenden Mülleimer der Stadt eingebaut werden. "Wir haben uns auf dem Markt angeguckt, was es so an Lösungen gibt, um die Mülleimer im Nachhinein mit Aschenbechern auszurüsten. Problematisch war aber, dass es immer Systeme waren, bei denen Aschenbecher und Mülleimer getrennt geleert werden müssen. Aus diesem Grund haben die Schlosser des Bauhofs sich ein System überlegt, bei dem die Aschenbecher in die bestehenden Mülleimer integriert werden können, so dass die Aschervorrichtung auch mit einem Handgriff mitgeleert werden kann", erklärt Christian Collard vom städtischen Bauhof.
Die ersten zehn Abfallbehälter wurden bereits nachgerüstet – zum Beispiel in der Klosterstraße. Außerdem sollen auch Aschenbecher an Hauswänden angebracht werden, vor allem an Kneipen und Restaurants. Für rund 100 Euro will die Stadt den Gastronomen die Aschenbecher verkaufen. Die Aufrüstung der Aschenbecher ist eine Maßnahme der diesjährigen Frühjahrsaktion.
Eine weitere Maßnahme ist das Großreinemachen Ende April. In einer gemeinsamen Aufräumaktion soll dann ein Zeichen für eine saubere Stadt gesetzt werden. Alle Bürger sind dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen: Sowohl Stadt als auch Weser sollen vom "wilden Müll" befreit werden. Die nötigen Materialien, wie Handschuhe, Müllgreifer oder Sicherheitswesten, werden von der Stadt zur Verfügung gestellt. Auch der Abtransport des Mülls wird von der Stadt organisiert. Der gesammelte Abfall wird anschließend vor dem Rathaus in einem Müllmessbecher präsentiert.
"Dieser große Müllbehälter steht jetzt zum dritten Mal da. Daran messen wir, wie viel Müll jedes Jahr noch gesammelt wird - natürlich mit der Hoffnung, dass es irgendwann auch mal weniger wird. Der Müllbecher bleibt dann da einige Tage stehen, damit man sehen kann, wie viel eingesammelt wurde. Diese Aktion ist eingebettet in eine wallonieweite Aktion: Schon mehr als 80 Städte haben in diesem Jahr mitgemacht und mehr als 9.000 Säcke eingesammelt", so der Eupener Umweltschöffe Arthur Genten.
Wer sich an der Aktion am 25. April beteiligen möchte, kann sich vorher anmelden oder auch einfach spontan beteiligen. Um neun Uhr geht es los. Treffpunkte sind das Rathaus oder der Wertstoffhof in der Unterstadt.
Bilder: Melanie Ganser/BRF
