Beim Rückbau des ersten Kugelhaufen-Hochtemperaturreaktors finden die letzten kleinen Arbeiten zur Verlagerung des Reaktorbehälters in Jülich statt. Der radioaktiv belastete Behälter aus dem stillgelegten Forschungsreaktor soll im Mai oder Juni in das neu gebaute Zwischenlager 200 Meter entfernt gebracht werden. Das teilte die Betreiberin Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) mit. «Die großen Arbeiten sind alle abgeschlossen», sagte AVR-Sprecher Wilfried Hubrich.
16 Jahre nach der Stilllegung des Forschungsreaktors hatte die AVR im November mit der Verlagerung des Reaktorbehälters begonnen. Die hochstrahlenden Brennelemente waren schon 1994 aus dem Behälter entfernt worden und liegen in einem Zwischenlager auf dem Gelände des Forschungszentrums.
Der Behälter werde mit einem besonderen Schwerlastsystem transportiert: einem System aus 15 Modulen mit 360 Rädern. Nach vier Stunden soll der Transport abgeschlossen sein. Besondere Vorsichtsmaßnahmen seien nicht erforderlich. Da die Strahlung nach außen abgeschirmt sei, gibt es nach AVR-Angaben keine radiologische Gefährdung.
Die Reaktorhülle soll erst dann zerlegt werden, wenn ein atomares Endlager und die Aufnahmebedingungen dazu feststehen.
Nach der Stilllegung des Reaktors 1988 war der sichere Einschluss geplant. Nachdem aber 1999 eine radioaktive Belastung im Boden und Grundwasser festgestellt wurde, vereinbarten Bund und Land den vollständigen Rückbau.
dpa/est