Mit fast 35 Prozent verfügt die DG über die höchste Betreuungsquote von Kleinkindern belgienweit. Den Großteil dieser Betreuungsplätze stellen die Tagesmütter. Doch von ihrem Verdienst können diese kaum leben, so die Abgeordnete Franziska Franzen (Ecolo) in der Ausschusssitzung im PDG am Mittwochabend.
Unangepasste Gehälter, kein Urlaubsgeld, keine soziale Absicherung und keine Einkommensgarantie – das ist die Realität der Tagesmütter. Eine Tagesmutter, die voll ausgelastet ist, erhält rund 1400 Euro netto. Davon gehen jedoch rund 30 Prozent für die Versorgung der Schützlinge ab. Was bleibt, sind laut Franzen ca. fünf Euro pro Stunde. Selbst ein 16-jähriger Babysitter verdiene da mehr.
Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) betonte aber, dass die finanzielle Situation der Tagesmütter bereits seit einem halben Jahr eine Aufwertung erfahre. So erhalten sie beispielsweise Zuschläge für die Ausrüstung oder für die Betreuung von Kindern mit Behinderung. Die Verbesserung des Statuts der Tagesmütter sei allerdings eine föderale Angelegenheit, so Antoniadis.
Um den Engpässen bei der Anzahl der Betreuungsplätze entgegenzuwirken, plane man außerdem einen weiteren Ausbau des Angebotes, so Antoniadis. Neue Formen der Betreuung, wie die Minikrippen oder der Kinderhort, wären denkbar.
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