wirbelt: Trampoline wurden aus Gärten geweht, Bäume knickten um und in Eupen stürzte ein Kaminschutz vom Dach. Doch Ostbelgien kam glimpflich davon.
In den fünf Eifelgemeinden hat der Sturm seit dem frühen Dienstagmorgen die Feuerwehr in Atem gehalten. Im Laufe des Tages musste sie noch hier und da eingreifen.
Die Feuerwehr Büllingen-Bütgenbach zählte seit 04:15 Uhr mehr als 20 Einsätze. Größtenteils galt es, umgestürzte Bäume zu beseitigen. In Büllingen knickte ein Mast um, als ein Baum auf eine Oberleitung fiel. Dadurch blieben einige Haushalte zeitweise ohne Strom. Auch an anderen Stellen musste die Feuerwehr herabgerissene Stromleitungen richten. In Montenau sicherte die Ameler Feuerwehr das Dach eines Wohnhauses, an dem sich der Sturm zu schaffen gemacht hatte. Die St. Vither Wehr musste neben einem halben Dutzend Bäumen auch ein Kindertrampolin entfernen, dass der Sturm auf die Straße geweht hatte.
Die Reuländer Feuerwehr musste außerdem zu einem Kaminbrand in Grüfflingen ausrücken. Sie konnte ein Übergreifen des Feuers verhindern. Die Gemeinde Burg-Reuland ließ die Straße zwischen Espeler und der Luxemburger Grenze wegen umgestürzter Bäume vorsorglich sperren.
Auch im Norden der DG gab es mehrere Einsätze, meistens um heruntergefallene Äste von Straßen zu entfernen. In Eupen wurde ein Kaminschutz vom Dach gerissen. Ansonsten ist bisher nicht viel passiert, meldet die Feuerwehr Eupen.
In der Nähe von Sourbrodt ist am Dienstagmorgen eine Straße gesperrt worden. Die alte Zollstraße zwischen Xhoffraix und Hockay wurde abgeriegelt, nachdem mehrere Bäume auf die Fahrbahn gefallen waren. Inzwischen wurden diese aber entfernt. Die Straße wurde am Nachmittag wieder für den Verkehr freigegeben.
Insgesamt kam die Region relativ glimpflich davon. Große Sachschäden gab es nicht und auch Personen kamen nicht zu Schaden. Nicht ganz so in NRW: Dort stellte die deutsche Bahn am Dienstagvormittag vorsichtshalber den Regionalverkehr ein. Viele Pendler kamen zu spät zur Arbeit. Auch hier wurde der Verkehr durch Bäume und Gegenstände auf den Straßen behindert.
Schuld an dem Wetter ist ein Orkantief mit dem Namen "Niklas". Er zieht von Amerika in östlicher Richtung über den Atlantik nach Skandinavien. Dass der Sturm so stark ist, liegt an Veränderungen im sogenannten "Jetstream". Das Windband verläuft normalerweise in rund neun Kilometer Höhe in großen Schleifen über den Atlantik. Zurzeit weht der Wind dort aber geradlinig, sodass sich dort immer neue Sturmtiefs bilden können. Der Jetstream fungiert dabei wie eine Leitschnur, an der entlang die Stürme genau auf Europa zuwehen. Laut Meteorologen ist “Niklas” einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre - mit Spitzenböen von rund 140 Kilometern pro Stunde. Bei uns in der Region wurden bisher allerdings “nur” Geschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern gemessen.
mitt/ake/sp