Der Ort hat hohen Symbolwert: Auf dem Gelände der früheren Abtei von Clairefontaine in der Nähe von Arlon ruht Ermesinde. Unter ihrer Regentschaft im 13. Jahrhundert erlebt die Grafschaft Luxemburg ein goldenes Zeitalter. In der Folge erstreckt sich die Luxemburger Lehnsherrschaft auch bis nach St. Vith. 1839 zieht der Vertrag von London eine Grenze zwischen dem heutigen Großherzogtum und der Provinz Luxemburg: Die einen werden Belgier, die anderen behalten die luxemburgische Nationalität.
Seit 2008 macht nun ein Gesetz im Großherzigkeit es leichter, Luxemburger zu werden: Der Antragsteller muss nachweisen, dass ein direkter Vorfahre über diese Nationalität verfügte – zum Stichtag 1. Januar 1900. Von dem Angebot haben vor allem Belgier aus dem Süden der Provinz Luxemburg Gebrauch gemacht - schon aus praktischen Gründen: Die luxemburgische Staatsangehörigkeit schafft Zugang zum Öffentlichen Dienst und zu besonderen Sozialleistungen.
Bei anderen, wie beim früheren belgischen Botschafter Patrick Nothomb, spielt auch die Nostalgie eine Rolle: Seine Familie habe sich immer "luxemburgisch" gefühlt. Der Diplomat war unter anderem Botschafter in Rom und Tokio. Mittlerweile zählt die Vereinigung "Néolux" 120 Mitglieder.
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