Auf dem Hof von Manfred Pauels in Bütgenbach ist man der Tradition verbunden. Der Familienbetrieb wird konventionell geführt und ist überschaubar: 46 Milchkühe und 27 Jungtiere sind zu versorgen. Fast alle sind reinrassige Rotbunte. "Ich bin jetzt 40 Jahre Landwirt und wir sind immer sehr gut gefahren mit dieser Rasse", so Bauer Manfred Pauels. Die Rotbunten sind vor allem wegen ihrer Doppelnutzung als Milch- und Fleischlieferant geschätzt. Der Kälberpreis, aber auch der Verkaufspreis seien teurer, so Pauels.
Manfred Pauels ist Mitglied in der neuen Züchtervereinigung "Ostbelgische Rotbunte", die auf Initiative der Ländlichen Stiftung der Wallonie gegründet wurde. Dort macht sich Melanie Mahlzahn für die Rasse stark und freut sich über die wachsende Resonanz der Landwirte. Auch junge Landwirte stoßen jetzt dazu, das sei wirklich interessant, denn "anfangs waren es Landwirte, die kurz vor der Pension standen", so Melanie Malzahn. Die Rasse sei jetzt anerkannt worden, das Herdbuch wird aufgebaut und die ersten reinrassigen Kälber seien bereits geboren, so Malzahn.
Auch dank Stier "Yannick" - einem reinrassigen Ostbelgischen Rotbunten – hat die Rasse wieder eine Zukunft. Ging man beim Start des Rettungsprogramms vor zwei Jahren von nur noch 800 Rotbunten in Ostbelgien aus, hat sich die Zahl jetzt schon vergrößert. Die Ländliche Stiftung freut sich über das Engagement der Züchter. Rund 50 Landwirte haben sich zusammengetan.
Zum Rettungsprogramm gehört auch die Fleischvermarktung, die in Zusammenarbeit mit drei Metzgern aus Ostbelgien angelaufen ist. Bislang haben meistens Viehändler die Rotbunten gekauft, um sie für den Fleischverkauf weiter zu mästen. Jetzt will die Ländliche Stiftung den direkten Kontakt zwischen Metzger und Landwirt fördern. Kleine Vertriebswege sind das Ziel. Um die Fleischqualität zu sichern, legt die Ländliche Stiftung wert auf eine artgerechte Haltung mit Weidegang.
Und damit nichts schief geht, hat man schon mal den Namen schützen lassen. "Ostbelgische Rotbunte" ist ab jetzt eine eingetragene Marke.
Bild: BRF Fernsehen