Die vom Grenz Echo beabsichtigte Schließung der eigenen Druckerei und die Einstellung des Drucks aller Produkte hat die Gewerkschaft CSC völlig überrascht. Zu keinem Zeitpunkt habe man mit solch einer Ankündigung gerechnet. Auch das Druckerei-Personal nicht. Das sagte Vera Hilt von der CSC am Donnerstag dem BRF. "Wir wussten, dass es Probleme in der Druckerei gibt, aber das hatten wir jetzt nicht erwartet. Das Personal war geschockt. Ich denke auch nicht, dass der Direktion diese Entscheidung leicht gefallen ist", so Vera Hilt.
"Wir sind geschockt, geschockt über die Bekanntmachtung Ihrer Vorhaben. Wir sind traurig. Wir sind mehr als nur die Rotation, wir sind Freunde, Familie. Familie, die zerstört werden soll." Diese Zeilen haben die Mitarbeiter der GrenzEcho-Rotation den Verantwortlichen des Betriebs zukommen lassen. Sie fordern sie auf, die Lage zu überdenken, zumal die Auftragslage gut sei.
Es sei nicht neu, dass kleine Druckereien es nicht leicht hätten, so Vera Hilt. Sie spekulierte allerdings, dass die Rossel-Gruppe als Anteilseigner nicht bereit gewesen sei, neu in Maschinen zu investieren während sie in Nivelles eine riesige Druckerei besitze, die nicht ausgelastet sei.
Von der geplanten Schließung sind 14 Mitarbeiter betroffen. David Theissen ist einer von den Betroffenen. Er ist CSC-Delegierter. Für ihn und seine Kollegen sei die Ankündigung ein Schlag ins Gesicht. Die Direktion habe die bevorstehende Schließung der Druckerei als unumgänglichen Schritt zur mittel- und langfristigen Zukunftssicherung bezeichnet und die Investionen in neue Druckmaschinen als nicht zukunftsträchtig betrachtet.
Jetzt gelte es zunächst im Rahmen der Renault-Prozedur eine Informations- und Konsultationsphase in Angriff zu nehmen, um zu überprüfen, ob der Plan der Direktion lebbar sei und zur Zukunftssicherung des Betriebs beitragen könne.
Bild: brf