Nach dem Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" sucht man in Europa Wege, um in den Schulen verstärkt über das Thema Radikalisierung zu sprechen. Flandern zum Beispiel plant ein mobiles Team von 20 Islam-Experten, die einen Gegenpol zu den islamistischen Hasspredigern bilden sollen. Die Experten sollen den Islam erklären und ihn nicht missbrauchen, wie die radikalen Kräfte das tun.
Auch in der DG will man sich dem Thema widmen. Bildungsminister Harald Mollers hat dazu bereits Gespräche mit der muslimischen Gemeinschaft in Eupen geführt. “Wenn man in diesem Bereich vorankommen will, dann kann man das nur gemeinsam tun”, erklärt Mollers. “Das muss man also im Dialog mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften erörtern. Was können wir gemeinsam tun, damit Integration besser gelingt auf der einen Seite, und auf der anderen Seite Tendenzen wie Radikalisierung vermieden werden?”
Das beschränke sich aber nicht auf den Religionsunterricht in der Schule. Andere Faktoren in der Gesellschaft würden ebenfalls dazu beitragen, dass gewisse Jugendliche sich ausgeschlossen fühlen und zur leichten Beute für die Islamisten werden. “Bildung hat die Verantwortung, jungen Menschen Lebensperspektiven zu bieten. Ich denke da zum Beispiel an das besorgniserregende Thema der Jugendarbeitslosigkeit an sehr vielen Stellen in Europa. Das leistet sicherlich einen Beitrag dazu, dass Radikalisierung einen Nährboden findet. Da muss man auch gemeinsame Anstrengungen unternehmen.”
Kampf gegen Radikalisierung an den Schulen: Treffen in Paris
akn/ake/km - Illustrationsbild: Julien Claessen/BRF