Eine Mutter aus Maastricht hat zwei ihrer Kinder entführt, die sich in der Obhut des Vaters befanden und sich nach Syrien zur IS-Miliz abgesetzt. Gegen den Willen des Vaters soll sie die Kinder vermutlich mit gefälschten Pässen über die Grenze gebracht haben. Die beiden Kinder sind sieben und acht Jahre alt. Medienberichten zufolge soll die Frau über Brüssel nach Griechenland gereist sein, um sich anschließend nach Syrien abzusetzen.
Wie mehrere niederländische Zeitungen berichten, ist es nach Angaben der niederländischen Staatsanwaltschaft das erste Mal, dass Kinder nach Syrien entführt werden.
Medienberichten zufolge hatte die Mutter bereits im Oktober vergangenen Jahres die Niederlande mit ihren beiden Kindern verlassen - der Fall wurde jedoch erst jetzt öffentlich. Ihr sei es trotz eines internationalen Haftbefehls gelungen, bis zur IS-Miliz zu gelangen. Offenbar verbrachte die Frau zwei Monate in Belgien vor ihrer Weiterreise. Ihre Ankunft in Syrien gab die Frau über Facebook bekannt.
Chancen, die Kinder aus dem Kriegsgebiet zurückzuholen, gibt es kaum, da es keine rechtliche Beziehung zu Syrien gibt. Untersucht wird jetzt, ob in Maastricht ein Netzwerk besteht, das potentiellen Dschihad-Kämpfern eine Reise nach Syrien erleichtert.
belga/az/cd/sd - Illustrationsbild: JM Lopez (afp)