Als einzige Kommune in der Deutschsprachigen Gemeinschaft erhebt die Stadt Eupen eine Leichentransportsteuer. Und zwar für jeden, der hier das Leben aushaucht und dann transportiert werden muss.
Das gilt nicht nur für Menschen, die in Eupen wohnen und sterben, sondern auch für Auswärtige, die hier vielleicht nur zu Besuch waren oder im Eupener Krankenhaus behandelt wurden und dann verstorben sind.
Gegen diese lang gehegte Praxis regt sich inzwischen Widerstand. Kritiker bezeichnen die Steuer als verletzend, überzogen und moralisch fragwürdig. Bestatter Marc Despineux sagte dem BRF, die Leichentransportsteuer von 100 Euro stamme aus der Kutschenzeit und sei nicht mehr zeitgemäß.
Im letzten Jahr nahm die Stadt aus dieser Quelle rund 32.000 Euro ein. Finanzschöffe Philippe Hunger sagte, das Geld werde überwiegend für Armenbegräbnisse und Arbeiten am Friedhof und an der Leichenhalle verwendet. Er sei aber bereit, mit den politisch Verantwortlichen und Fachleuten eine andere Praxis zu erörtern.
Der Tod in Eupen ist ohnehin eine teure Angelegenheit. Eine Grabstätte kostet je nach Größe und Erwerbsdauer zwischen 340 und 2600 Euro, die Benutzung der Leichenhalle schlägt mit über hundert Euro zu Buche, und in manchen Fällen fällt auch noch eine Beisetzungebühr an.
Bis Ende 2013 wurden noch Leichenwagen- und Handwagengebühren in Rechnung gestellt. Die hat die Stadtregierung dann abgeschafft und die für alle geltende Transportsteuer eingeführt.
rs/km - Illustrationsbild: Dirk Waem/BELGA
In Eupen kostet der Tod das Leben und 100 Euro.
Wieder ein Grund mehr sich nicht mehr ins eupener Krankenhaus einliefern zu lassen. Da profitiert die Stadt Eupen ohne rot zu werden das sie das einzige Krankenhaus im Norden der DG haben.