Die Tuberkulose ist eine hoch ansteckende, meldepflichtige Krankheit. Sie wird übertragen durch den Erreger "mycobacterium tuberculosis". Dieses aggressive Bakterium ist säureresistent und an der Luft sehr lange überlebensfähig.
Übertragen wird die TB entweder durch Tröpfcheninfektion oder durch Kontakt mit infiziertem Material. Nicht jeder Kontakt mit dem Erreger führt automatisch zur Erkrankung. Bei gesunden Menschen hält das Immunsystem die Bakterien in Schach. Sie können aber lange überleben. Bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes kann die Krankheit auch noch Jahre später ausbrechen.
Findet der Erreger eine Verbindung zum Bronchialsystem, spricht man von einer offenen TB. Patienten mit offener TB müssen vorübergehend isoliert werden.
Die Tuberkulose ist heute gut behandelbar. Patienten müssen über mehrere Monate hinweg eine Kombination von vier Antibiotika einnehmen, die dann nacheinander abgesetzt werden. Die konsequente Einnahme der Medikamente ist für eine Heilung unerlässlich. Geschieht dies nicht, bilden sich antibiotikaresistente Stämme des Erregers. Das ist bisher vor allem in den ehemaligen Ostblockstaaten und in Afrika geschehen, wo die medizinische Versorgung schlecht ist und nicht genügend Antibiotika zur Verfügung stehen.
Die Tuberkulose ist vor allem eine Krankheit der Armen: Im Jahr erkranken weltweit etwa acht Millionen Menschen, die meisten davon in Entwicklungsländern und im ehemaligen Ostblock. Unterernährung und mangelnde Hygiene tragen zu einer Ausbreitung der TB bei.
In Belgien geht die Zahl der Erkrankungen - wie in allen Industrieländern - zurück, doch seit der Zunahme der Migration aus dem Osten verzögert sich diese Entwicklung. In der DG ist die Zahl der TB-Fälle seit Jahren stabil und liegt bei etwa vier Fällen im Jahr.