Sowohl politische als auch persönliche Gründe dürften mitgespielt haben: Die Europäische Volkspartei wollte verhindern, dass zwei Belgier hintereinander das Präsidenten-Amt ausüben. Bisheriger Vorsitzender des Ausschusses der Regionen war ja der wallonische CDH-Politiker Michel Lebrun aus der Provinz Namur.
Außerdem wird Lambertz in zwei Jahren nicht mehr Parlamentspräsident in Eupen sein, sondern Gemeinschaftssenator in Brüssel. Dieses Amt lässt sich besser mit dem AdR-Vorsitz verbinden.
Dennoch wird der SP-Politiker schon ab Donnerstag den zweitwichtigsten Posten im AdR bekommen, das Plenum soll ihn laut Grundsatzvereinbarung am Donnerstagvormittag nämlich zum Ersten Vizepräsidenten wählen.
Der AdR hat zwar nur beratende Funktion hier in Brüssel, die EU-Kommission, das Europaparlament und der europäische Ministerrat sind aber dazu verpflichtet, den AdR in kommunal- und regionalpolitischen Fragen zu konsultieren. Der Ausschuss der Regionen zählt 353 Regional- und Kommunalvertreter aus allen 28 EU-Mitgliedsstaaten.
Archivbild: Nicolas Lambert (belga)