Laut Sozialminister Antonios Antoniadis ist das Regionalzentrum für Kinderbetreuung (RZKB) im Moment schon dabei, sein Personal aufzustocken. Dazu wurde das Budget für die außerschulische Betreuung erhöht. Weil der Bedarf aber in allen Gemeinden und bei allen Betreuungsangeboten steigt, braucht man das zusätzliche Personal im Moment erst einmal, um aktuelle Engpässe auszugleichen. So gab es zum Beispiel letztes Jahr bei den bestehenden Angeboten schon ein Drittel mehr Anfragen als 2013. Das Problem ist also, in der kurzen Zeit überhaupt genug qualifiziertes Personal zu finden.
Was die zusätzliche Betreuung während der Sommerferien angeht, will man erstmal den genauen Bedarf in allen DG-Gemeinden erfassen und dann die Betreuung ausbauen. Der Bedarf dazu sei in allen Gemeinden vorhanden, nicht nur in Raeren, erklärte Minister Antonios Antoniadis.
Ein neues Internetportal, das den Bedarf für die Kinderbetreuung erfassen soll, soll Ende 2015 online sein. Eltern können sich dann im Netz über alle Betreuungsangebote informieren und auch ihre Kinder bei Tagesmüttern, Ferienbetreuungen und so weiter eintragen. Außerdem gibt es einen gesicherten Bereich für persönliche Dokumente und Abwicklungen. Durch das System kann das RZKB dann künftig genau sehen, wo wie viele Plätze gebraucht werden und wie sich der Bedarf entwickelt. Im Moment funktioniert dort nämlich noch alles auf Papier. Für die Anschaffung des neuen Systems gibt die Deutschsprachige Gemeinschaft rund 33.000 Euro aus. Wer kein Internet hat, soll seine Kinder trotzdem weiterhin “analog” anmelden können.
Auswirkungen der föderalen Sparmaßnahmen
Nach den Sparmaßnahmen der Föderalregierung beim Arbeitslosengeld haben in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 75 Menschen haben ihr Anrecht auf Wartegeld verloren, dass jetzt Berufseingliederungsgeld heißt. Die genauen Zahlen liegen jetzt erst vor, weil das zuständige Amt bei der Wallonischen Region bisher keine Statistiken nur für die DG erstellte. Die Betroffenen müssen sich jetzt beim ÖSHZ um Sozialhilfe bemühen oder einen anderen Weg finden, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Der Ausschuss IV der Parlaments der DG unterstrich bei seiner Sitzung, dass es nicht in Ordnung ist, dass die Gemeinden, die für die ÖSHZ zuständig sind, auf den Mehrkosten sitzen bleiben. Franziska Franzen von Ecolo merkte außerdem an, dass hier viele Menschen, die eigentlich nur in einer Übergangsphase zwischen zwei Jobs sind, zu Sozialhilfeempfängern gemacht werden. Das gälte vor allem für Studenten, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sagte Franzen.
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