"Le Tournesol" (die Sonnenblume) nennt sich die Vereinigung, die wieder Licht in das Leben von Frauen bringen will, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Das Projekt ist seit vier Jahren in Planung.
Die Initiative haben acht Frauen ergriffen, die sich ehrenamtlich engagieren. Eine von ihnen ist Christine Delcourt, die Vorsitzende der VoG "Tournesol". Nach unermüdlichem Engagement ist ihr Traum endlich wahr geworden, ein Haus für Frauen in Not zu eröffnen.
Bislang mussten betroffene Frauen auf Einrichtungen in Eupen, Verviers oder Lüttich ausweichen. Ein Ortswechsel war vor allem problematisch für Mütter mit schulpflichtigen Kindern. Es erschwerte ihre Entscheidung, den gewalttätigen Mann zu verlassen. Um so wichtiger wurde es, eine Anlaufstelle in Malmedy zu schaffen. Das Frauenhaus von Tournesol kann 21 Frauen aufnehmen. Die Hilfesuchenden müssen einen Tagessatz von 19 Euro zahlen und pro Kind noch einmal 9,50 Euro.
Das Frauenhaus beschränkt sich aber nicht darauf, eine Unterkunft und Essen zur Verfügung zu stellen. Mütter und Kinder werden professionell betreut. "Hier sollen sie zur Ruhe kommen", erklärt Delcourt. Für die juristische Beratung und psychologische Begleitung arbeitet die Einrichtung mit anderen Fachstellen zusammen. "Tournesol" selbst finanziert drei Halbzeitstellen.
Neben der Stadt Malmedy, dem ÖSHZ und dem Roten Kreuz ist vor allem der Lions Club Hohes Venn ein starker Partner. Er will das Projekt langfristig unterstützen, wie Dany Noel versichert. Untersuchungen hätten gezeigt, dass es auch in unserer Region viel häusliche Gewalt gebe. Eine Anlaufstelle sei hier dringend notwendig, damit betroffene Frauen nicht entwurzelt würden.
Erst nach zwei Jahren Laufzeit kann "Tournesol" Zuschüsse der Wallonischen Region für Personal und Funktionskosten beantragen. Bis dahin ist das Frauenhaus weiter auf private Spenden und öffentliche Unterstützung angewiesen.
Telefonnummer für Hilfesuchende: 080/64.37.34
Illustrationsbild: Vassil Donev/AFP
Schön, dass es nun auch für den Süden der DG Hilfe für solche Frauen gibt! Genau das Gegenteil empfinde ich, dass so etwas notwendig ist! Wird im Netz auf Ähnliches hingewiesen, sind es nicht wenige, die das weibliche Geschlecht unverschämt diskreditieren. man könnte glatt vermuten, dass es den Tätern schwer fällt, wenn sie auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden.