Professionalität und Zuverlässigkeit sollen nach dem Vorsatz von ProDG das Markenzeichen ihrer Verantwortungsträger in Regierung und Parlament sein. Anlässlich des Neujahrsempfangs am Freitagabend in Eupen legte ProDG-Präsident Clemens Scholzen ein Bekenntnis zu einem pragmatischen Ausbau der Autonomie ab. So werde seine Partei am ehesten den Erwartungen der Bürger gerecht, sagte Scholzen im ZAWM vor zahlreichen Mitgliedern und Sympathisanten.
Der jüngste Wahlerfolg sei in erster Linie eine Verpflichtung, betonten Fraktionssprecher Freddy Cremer und Ministerpräsident Oliver Paasch. Alle Redner mahnten die Partei zur Demut angesichts der hinzugewonnenen Parlamentssitze.
Bescheidenheit sei auch auch in Finanzangelegenheiten der DG angebracht, ergänzte Ministerpräsident Oliver Paasch. Als Finanzminister werde er die Basis dafür legen, dass die DG künftig mit ihrem Einkommen auskomme. Noch vor dem Ende der Legislaturperiode werde der DG- Haushalt im Gleichgewicht sein, versprach Paasch unter dem Beifall der Anwesenden.
"Wir haben keine blaue, rote, grüne oder schwarze Brille und können dadurch Akzente setzen. Ich merke, dass Oliver Paasch auch in Brüssel tolle Akzente setzen kann, weil er einfach unverdächtig an die Sache ran gehen kann. Und wenn Oliver Paasch was erreicht, hat niemand das Gefühl, dass da jetzt eine Partei etwas gewonnen hat, der man es nicht gönnt, weil wir eben relativ neutral auftreten", erklärt der Vorsitzende Clemens Scholzen das Politikverständnis von ProDG.
"Wir sind jetzt in der ersten Linie, der ersten Reihe und müssen dafür sorgen, dass die Regierung gut funktioniert. Aber das wollten wir, da freuen wir uns drauf und das machen wir auch gerne und ich denke, dass Oliver Paasch und seine Mannschaft das bis jetzt sehr gut machen", erklärt Scholzen im BRF-Interview.
Kritik an CSP
Bei dem Neujahrsempfang nahmen alle Redner die Haltung der CSP gegenüber ProDG aufs Korn. Nach Meinung von ProDG-Präsident Clemens Scholzen haben die Vorwürfe des CDH-Vorsitzenden Benoît Lutgen die Frage aufgeworfen, ob die ostbelgischen Christlich-Sozialen die Interessen der DG-Bürger vertreten oder für die Interessen der Mutterpartei in Namür arbeiten.
"Wie ehrlich meint die CSP es mit der Forderung nach der vierten Region eigentlich?", fragte Scholzen und fügte hinzu : "Wenn die selbsternannte Volkspartei ein wenig Rückgrat hätte, dann hätte sie sich von Lutgen distanziert."
Der CDH-Vorsitzende Lutgen hatte im Wahlkampf ProDG Extremismus vorgeworfen und frankophone MR-Politiker als "Kollaborateure" bezeichnet. Freddy Cremer bezog sich in seiner Ansprache auf kürzliche Äußerungen des CSP-Fraktionssprechers Robert Nelles im GrenzEcho. Der ProDG-Abgeordnete warf der CSP in seiner Rede Ideenlosigkeit vor. Wörtlich sagte Cremer, dass "die CSP im Kielwasser der jetzigen Mehrheit vor sich hin dümpelt".
Bilder: ProDG