Es war ein Tag wie aus einem Wintermärchen. Blitzblauer Himmel, strahlende Sonne und Schnee für Alle. Überall in der Eifel nutzten am Samstag zahlreiche Menschen das Wetter für Familienausflüge, Wanderungen und zum Skifahren. Ab "Baraque Michel" hieß es: Parkplatz suchen! Denn bei solchen Bedingungen zieht es Besucher aus dem ganzen Land und der gesamten Grenzregion in die DG.
An den Verleihstellen ist bei diesem Wetter natürlich Hochbetrieb. Das freut die Betreiber, die nach der letzten, eher mageren Saison endlich mal wieder richtig viel zu tun haben. Rund 20 Kilometer Langlaufpisten gibt es in der Gegend. Sie werden täglich von den Betreibern der Skiverleihe frisch präpariert. Bei einer Tourenlänge zwischen fünf und acht Kilometern ist für jeden was dabei. Und so sieht man auch schon ganz kleine Skifahrer fleißig durch den Pulverschnee fahren.
Doch nicht nur Langläufer kommen ins Venn. Man sieht Schneeschuhwanderer, Schlittenhunde und fleißige Eltern, die ihren Kindern die Wanderung auf dem Schlitten erleichtern. Wir treffen Flamen, Wallonen, Deutsche und Luxemburger auf unserem Weg hinaus in die weiße Landschaft.
Aber hinter "Baraque Michel" verläuft sich der Trubel. Auf den kleinen Holzstegen im Moor trifft man nur noch seltener Menschen. Nur von fern sieht man Winterjacken wie bunte Tupfen über das Venn wandern.
Der Steg, der sonst gut 40 Zentimeter über dem Boden liegt, windet sich jetzt wie ein schmaler Trampelpfad durch die Ebene. Hier beginnt das Wintermärchen, mit vereisten Zweigen, tiefen Verwehungen und glitzernden Schneekristallen. Kleine Böen lassen die weiße Pracht von den Ästen rieseln. Die klirrende Kälte macht die Luft klar. Die Aussicht ist atemberaubend. Begleitet nur vom leisen Knirschen der Wanderschuhe stapfen wir durch die Landschaft.
Als unsere Runde zu Ende geht, empfängt uns wieder der Trubel um dem Parkplatz. Mittlerweile füllt sich das Restaurant und auch die Frittenbude ist rappelvoll. Frisch gestärkt geht’s zurück nach Eupen, wo unser Ausflug mangels Schneezauber wirklich etwas unwirklich und noch viel märchenhafter anmutet.
Das Tauwetter an diesem Montag veranlasst die ersten Skizentren zur Schließung ihrer Pisten. Betroffen sind die Langlaufzentren von Mont Rigi, Ovifat, Weywertz und Sourbrodt. Die übrigen Anbieter haben bis auf weiteres geöffnet.
Bilder: Anne Kelleter/BRF