Das Winterwetter nutzt der Musher Jean-Luc Dawans aus Flémalle für intensives Training auf der Baraque Fraiture. Er und seine Sibirischen Huskys gehören mittlerweile zu den besten Schlittenhundeteams der Welt. "Seitdem ich ein Kind bin, ist es meine Leidenschaft. Ausschlaggebend war eine Fernsehsendung über ein Schlittenhunderennen in den USA. Seitdem wusste ich: das möchte ich auch machen, sobald ich kann", erklärt Jean-Luc Dawans.
In Frankreich nahm Jean-Luc Dawans an dem wohl härtesten Schlittenhunderennen der Welt teil: An der "Grande Odyssée", in den französischen Alpen. Ohne tägliches Training geht gar nichts: "Selbst in Kanada oder in Alaska wird nicht immer auf Schnee trainiert. Dann nehmen wir Trainingswagen. Die wiegen um die 300 Kilogramm und werden von bis zu 14 Hunden gezogen. Es geht dann durch matschiges Gelände, um vor allem die Schultermuskulatur und die Hinterläufe der Hunde zu trainieren."
"Ich denke, ein guter Musher muss intelligent sein und vor allem einen starken Willen haben. Man ist der Kälte lange Zeit ausgesetzt. Manchmal gehen die Etappen über 60, ja 80 Kilometer. Wenn man eine gute Kondition hat, aber keine Willenskraft, dann steht man es nicht durch", so Jean-Luc Dawans weiter.
Seit 15 Jahren lebt Jean-Luc Dawans für seinen Sport. Um die 15.000 Euro kostet eine Saison auf Profiniveau. Ohne Sponsorengelder läuft da nicht viel. Doch für den Musher aus Flémalle läuft es gut. Und er hat Ziele: "Ich bekomme dieses Jahr vier neue Junghunde, die das Team verstärken werden. Dann peile ich an, Europameister oder sogar Weltmeister zu werden. Das hängt ein bisschen davon ab, an welchen Rennen ich teilnehmen kann."
Doch bis dahin geht es durch die Schneelandschaften des Hohen Venns. Das Abenteuer liegt direkt vor der Haustür. 22 Hunde gehören zu seinem Team, bis zu zwölf von ihnen ziehen den Schlitten.
Bild: RTC Liège