Der Wintersturm "Juno" hat das öffentliche Leben entlang der US-Ostküste lahmgelegt. Seit Montag bremst heftiger Schneefall die Millionenmetropole New York aus. Vorsorglich wurde ein Fahrverbot ausgesprochen. Der U-Bahn-Verkehr stand still, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen blieben geschlossen.
Mehr als acht Millionen Menschen leben in New York. Darunter ist auch der Raerener Philipp Schumacher. "Das Schlimme ist der Wind. Bei Unwettern ist hier immer das schlimmste Szenario, dass der Strom ausfällt. Das ist dann keine Sache für ein paar Minuten oder Stunden, das kann Tage dauern", erzählt Philipp Schumacher im BRF-Interview.
Wenn ein Sturm angekündigt wird, stürmen die New Yorker die Lebensmittelgeschäfte. "Du merkst sofort, dass die Leute in den Supermarkt gehen und Wasser, Brot und Thunfisch leerkaufen. Da merkt man schon ein bisschen was von der Panik."
Aus Erfahrung gelernt
Philipp Schumacher ist als Unternehmensberater tätig. "Ich hatte eh geplant, heute von zu Hause aus zu arbeiten. Von daher versuche ich gar nicht erst, in die Stadt hereinzukommen. Ich werde mal schauen, wie sich die Lage entwickelt, und dann sehe ich weiter."
Seit zehn Jahren lebt und arbeitet der Raerener in New York. Und mittlerweile nimmt er die Warnungen auch nicht mehr auf die leichte Schulter. "Bei uns zu Hause in Ostbelgien gibt es solche extremen Wetterbedingungen nicht. Und ich habe am Anfang die Warnungen nie so richtig ernst genommen, aber ich habe aus Erfahrung gelernt."
"Beim Hurricane Sandy haben wir eine Woche lang keinen Strom gehabt. Mein Auto hatte einen Totalschaden. Meine Tochter war damals vier Wochen alt, wir haben die Koffer gepackt und mussten von zu Hause weg. Aber das hat auch anderthalb Tage gedauert. Wir konnten die Wohnung nicht verlassen, weil das Wasser anderthalb Meter hoch stand."
"Man bereitet sich einfach darauf vor und hofft, dass es - wie dieses Mal - nicht so schlimm ist wie angekündigt."
cr/km - Bild: privat