Nach dem Anti-Terror-Einsatz mit zwei Toten in Verviers sind erste Details bekannt geworden. Nach Angaben von Bel RTL sind in dem Appartement in der rue de la Colline Kalaschnikows, Material zum Bau von Bomben und Polizeikleidung gefunden worden.
Der Sender berichtet, die mutmaßlichen Terroristen hätten eine Geiselnahme geplant. Sie hätten einen Bus entführen und die Fahrgäste als Geiseln nehmen wollen. Außerdem hätten sie es auf die Polizei abgesehen gehabt.
Het Laatste Nieuws schreibt unter Berufung auf Justizkreise, die Verdächtigen hätten einen "prominenten Belgier" im Visier gehabt. Sie hätten geplant, einen Magistraten oder eine bekannte Person aus dem Polizeimilieu zu entführen und zu enthaupten.
Die rue de la Colline ist weiter gesperrt, berichtet BRF-Reporter Manuel Zimmermann am Freitagmorgen aus Verviers. Die Nachbarschaft stehe unter Schock. Ein Anlieger erklärte, zum Schutz lasse er nach wie vor die Rollläden geschlossen. Schwerbewaffnete Polizeibeamte sichern die Absperrungen.
Die Sicherheitszone um das betroffene Viertel wurde am Freitagmorgen verkleinert. Die umliegenden Straßen sind wieder frei.
Offizielle Informationen will die Staatsanwaltschaft bis zur Pressekonferenz (11 Uhr) nicht geben.
Hinweise auf bevorstehenden Anschlag
Bei den Verdächtigen soll es sich um zurückgekehrte Syrienkämpfer handeln, die in Belgien eine Terrorzelle gebildet haben sollen. Sie seien schon länger im Visier der Fahnder gewesen, ihre Telefongespräche wurden abgehört.
Der Zugriff sei erfolgt, weil sich die Hinweise verdichtet hätten, dass ein schwerwiegender Anschlag in Belgien kurz bevor gestanden habe, erklärte Staatsanwalt Thierry Werts.
Gegen 17:45 Uhr hatte die Polizei eine Wohnung in der Nähe des Justizpalastes gestürmt. Es kam zu einem heftigen Schusswechsel, bei dem zwei mutmaßliche Dschihadisten getötet wurden, ein weiterer wurde schwer verletzt.
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meuse/rtl/hln/mz/okr/km - Bild: BRF