Öffnung und interreligiöser Dialog: Nach den Anschlägen von Paris war es Bischof Delville, auf Pastoralreise im Dekanat, ein Anliegen, sich mit den Imamen der Assahaba-Moschee im Hodimont-Viertel von Verviers zu treffen. Das Treffen hatte kurz vor der Anti-Terror-Operation stattgefunden.
Die Freundschaft der Moslem-Gemeinschaft, die er in Hodimont erfahre, stehe in vollständigem Gegensatz zu der blinden Gewalt derjenigen, die den Islam verraten würden, wurde Delville zitiert. Er hatte sich auch zur Meinungsfreiheit geäußert: Karikatur sei kein Angriff, sondern zwinge dazu, die wahren Werte hervorzuheben.
Verviers war nach dem Massaker in Paris von dem Terrorbeobachter Claude Moniquet als ein "Nährboden für alle möglichen Radikalen" bezeichnet worden. Junge Vervierser hatten auch schon auf Facebook in Kampfmontur posiert.
Nach Angaben des Imams der Assahaba-Moschee, Chafiq Oussar, handelt es sich bei den mutmaßlichen Dschihadisten in Verviers um eine extrem kleine Minderheit. Die Syrienkämpfer seien keine Besucher der Moschee. Soziale Netzwerke spielten eine große Rolle.
"Es ist sehr schwierig, gegen die Dinge vorzugehen, aber in den Freitagsgebeten und anderen Treffen arbeiten wir daran", wird Oussar von der Nachrichtenagentur Belga zitiert. "Doch unsere Möglichkeiten sind begrenzt."
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