Update: Staatsanwaltschaft: “Anschlag stand unmittelbar bevor”
Bei einer Anti-Terroraktion in Verviers sind am frühen Donnerstagabend zwei Personen ums Leben gekommen. Eine weitere wurde festgenommen. Das hat die föderale Staatsanwaltschaft in Brüssel bestätigt.
Insgesamt habe es rund zehn Einsätze gegen mutmaßliche Terroristen in Belgien gegeben. Diese haben laut Staatsanwaltschaft in Verviers, in der Region Brüssel und im Bezirk Halle-Vilvoorde stattgefunden.
Einige der Personen, die ins Visier der Polizei geraten waren, sind offenbar ehemalige Syrien-Kämpfer, die nach Belgien zurückgekehrt sind. Sie hätten "größere Anschläge" auf die Polizei in Belgien geplant und hätten unmittelbar davor gestanden, einen Anschlag tatsächlich durchzuführen. Daher habe sich die Polizei für einen sofortigen Zugriff entschieden.
Beim Einsatz in Verviers hätten die Verdächtigen sofort mit Maschinenpistolen auf die Beamten gefeuert. Die Polizei habe das Feuer erwidert. Dabei seien zwei der Täter ums Leben gekommen. Ein dritter wurde festgenommen. Polizisten oder Zivilisten sind bei dem Einsatz nicht verletzt worden.
Ob und inwiefern die Verdächtigen in Belgien in Kontakt mit den Attentätern von Paris standen, kann oder will die Staatsanwaltschaft noch nicht sagen. Es sei jedoch möglich, dass die Verdächtigen in Belgien sich durch den Anschlag von Paris vergangene Woche ermutigt gefühlt haben, nun auch in Belgien loszuschlagen.
Weitere Details will die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlichen. Die Föderalabgeordnete Vanessa Matz (CDH) sagte der Nachrichtenagentur Belga, der Polizeieinsatz habe "ausschließlich aufgrund abgehörter Telefongespräche" stattgefunden.
Augenzeugen berichten von Schüssen und Explosionen
Der Ansturm in Verviers fand im Bahnhofsviertel gegen 17:45 Uhr statt. Das Areal war bis in den Abend weiträumig abgesperrt. Medien berichten unter Berufung auf Augenzeugen, es seien mehrere Explosionen und Schüsse zu hören gewesen. Der Zugriff der Polizei erfolgte in einer ehemaligen Bäckerei in der Rue de la Colline in der Nähe des Justizpalastes.
Gegen 21:15 Uhr stürmte die Polizei eine zweite Wohnung in der rue du Palais in Verviers. Sie befindet sich in der Nähe des ersten Tatorts. Kurz nach 22:00 Uhr erklärte der Chef der Polizeizone Verviers, Simonis, die Operation der föderalen Polizei sei beendet. Die Ermittler konzentrierten sich nun auf die Untersuchungen vor Ort. Simonis bestätigte, dass zwei der mutmaßlichen Dschihadisten getötet wurden, ein dritter sei verletzt und festgenommen worden.
Verviers Bürgermeister, Marc Elsen, erklärte, er sei froh, dass kein Polizist und kein Zivilist zu Schaden gekommen ist. Seiner Kenntnis nach habe zudem kein Verdächtiger fliehen können.
Die föderale Staatsanwaltschaft hat Berichte dementiert, wonach es auch in Anderlecht einen Einsatz gegen eine mutmaßliche Terrorzelle gegeben habe. Die Zeitung DH hatte auf ihrer Webseite geschrieben, bei der Hausdurchsuchung sei Sprengstoff gefunden worden. "In Anderlecht hat es keinen Polizeieinsatz und auch keine Schießerei gegeben", sagte Anderlechts Bürgermeister Tomas der Nachrichtenagentur Belga.
Ein Dementi gibt es auch von der föderalen Polizei in Brüssel. Verschiedene Medien hatten am frühen Abend berichtet, dass das Gebäude der Föderalpolizei evakuiert worden sei, weil eine Bombendrohung eingegangen sei. Weder habe es eine Bombendrohung gegeben, noch sei das Gebäude evakuiert worden, sagte ein Polizeisprecher.
Am Nachmittag hatte es in Molenbeek einen Zwischenfall gegeben. In der U-Bahnstation "Ribaucourt" habe ein bewaffneter Mann auf Arabisch und Französisch "Allah ist groß" gerufen. Der Mann konnte zunächst flüchten, wurde später aber von der Polizei festgenommen.
Der Antiterrorstab (OCAM) hat für die Polizei und andere Sicherheitskräfte die Terrorwarnstufe auf einer vierstufigen Skala von zwei auf drei erhöht. Für den Rest des Landes gilt weiterhin die Terrorwarnstufe zwei.
Die Staatsanwaltschaft will am Freitag um 11:00 Uhr eine weitere Pressekonferenz geben.
http://www.youtube.com/watch?v=tXBdnKF0YAM
dpa/rtbf/cd/okr - Bilder: Bruno Fahy/Marcel van Hoorn/John Thys/BELGA
"Beim Einsatz in Verviers hätten die Verdächtigen sofort mit Maschinenpistolen auf die Beamten gefeuert" Wie kommt man in Verviers zu den Maschinenpistolen??????????????????????????????????????
Ich möchte der belgischen Polizei, die hier zum Wohle von Allen ihr Leben riskiert, meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen! Das hätte auch alles ganz anders enden können! Dank U! Merci beaucoup! Danke sehr!
Und ich hoffe, das jetzt auch der letzte weichgespülte Tagträumer angesichts dieser nackten, harten Wirkichkeit zum kritischen Realisten wird.
Wenn ich Simonne DOEPGEN’s Kommentar vom vergangenen 9/1/2015 wieder lese (“... Denn neue Kreuzzüge nach dem Vorbild von Pegida sind für UNSEREN Frieden im Alltag weitaus gefährlicher als vereinzelte Wahnsinnstaten extremistischer Terroristen.”), dann muss das wohl hier in VERVIERS ein vollkommen harmloser Polizeieinsatz gewesen sein. Laut Simonne DOEPGEN gibt es doch etwas viel gefährlicheres als diese mit automatischen Sturmgewehren, Kriegswaffen und Granaten wild um sich schießenden “extremistischen Terroristen”, nämlich … eine PEGIDA-Demo in Dresden (oder anderswo).
Das einzig "Gefährliche" an den PEGIDA-Demos betrifft die Parteien der Mitte (SPD & CDU-CSU), die befürchten, Wähler an ihren rechten Rändern einzubüßen, weil nach jedem arabisch-islamistischen Terroranschlag schweigende BürgerInnen durch PEGIDA-Demos wieder daran erinnert werden, dass es noch andere wählbare Lösungen und Alternativen gibt. Doch seit wann sind Wählerbewegungen in einer Demokratie gefährlich ?
Der BRF hätte die Journalistin Doepgen nach Verviers beordern müssen, damit sie mal live, brutal und aus nächster Nähe mit der harten Realität des Terrors konfrontiert wird.
Sie hätte somit die in ihrem Kommentar geäusserten "Träumereien" mit der harten Realität vergleichen können. Vielleicht wäre sie dann zu einer anderen Einschätzung gelangt.
Ja, Herr Fink 100 pro Ihrer Meinung! Wäre mal mutig seitens Frau Doepgen, nun dazu Stellung zu beziehen!
Wie kommt man in Verviers zu Maschinenpistolen? Relativ einfach, man fährt in Urlaub auf den Balkan & kauft sich eine. Das Schwierige ist die Waffe im Auto in den Schengenbereich rein zu kriegen - man guckt sich einen Grenzposten an der ôsterreichisch - slowenischen Grenze aus,, fährt dann an eine Stelle die vom Grenzposten aus nicht einsehbar ist, legt die Waffen eingpackt unter einen Strauch & fährt zurück zum Grenzposten, den passiert man unbehelligt da das "Objekt der Begierde" nicht im Auto ist. Fährt anschliessen ausser Sichtweite der österreichischen Grenzer zum Strauch zurück, lädt die "Ware" ins Auto und ab geht's nach Belgien - Auf dem Balkan kriegt man Kalaschnikovs für rund 500$ - das sind nicht mal 500€ -
Zum einem - denn da darf man nicht nur die Frage stellen wie kommt man an ein Maschinengewehr und schwerere Geschütze in Verviers - denn laut Medien stammten ja auch die Waffen welche bei den Attentaten in Paris benutzt wurden aus Belgien oder sollen hier gekauft worden sein - da kann man auch fragen - wie kamen diese Waffen nach Frankreich ? wobei da es so ja keine Grenzen und Grenzkontrollen mehr gibt dürfte sich die Frage auch von alleine beantworten.
Woher jetzt die Unterhändler an die Waffen gekommen sind ist dann wieder eine andere Frage - aber dran verdient haben die mit Sicherheit.
Es ist schon sehr bedauerlich, dass manchen hier nicht mehr einfällt, als kurz nach der Meldung aus Verviers auf eine Redakteurin einzudreschen, die ihre Meinung geäußert hat. Vermutlich den Je-Suis-Charlie-Button als Profilbild bei Facebook? Uneingeschränkt für die Pressefreiheit? Die Amnesty-Petition zu Raif Badawi schon unterzeichnet? Aber wehe, der BRF erlaubt es sich, einen Meinungsbeitrag zu schalten, statt der journalistischen Abwärtsspirale aus reißerischen Titeln und falschen Informationen hinterher zu hecheln.
So viel zur Form. Den Inhalt sollte Frau Doepgen selbst verteidigen, wenn sie das überhaupt für angebracht hält. Was ich bezweifle. Nur eines, ohne den Kommentar in welcher Form auch immer zu bewerten: Soweit ich mich erinnern kann, hat niemand das Bestehen und die Gefahr islamistischer Gewalt geleugnet - sondern allenfalls vor Pauschalisierungen, Kurzschlussreaktionen und einer weiteren Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Und ich wüsste nicht, was Verviers daran ändern sollte ...
Wie sichert man am effektivsten Haus und Grundstück ?
Überwachungskameras abschalten !
Die mit dem örtlichen Polizeirevier verbundene Alarmleitung kündigen !
Aus dem Verein Wachsamer Straßenmitbewohner austreten !
Im Hof die Pakistanische Flagge hissen !
An die Hauswand die Fahne des neuen Islamischen Staates“ anbringen !
Die Garantie für diese Bemühungen: ... ...
Du wirst Tag und Nacht vom Staatsschutz bewacht und brauchst keine Angst mehr vor irgendwelchen Verbrechern zu haben !