In der niederländischen Stadt Roermond ist der Asbestalarm ausgeweitet worden. Experten haben den den giftigen Stoff auch noch außerhalb der bisherigen Sperrzone entdeckt.
Bei einem Großbrand in der niederländischen Stadt Roermond sind in der Nacht zum Mittwoch dutzende Yachten im Hafen zerstört worden. Bei dem Feuer wurde der krebserregende Stoff Asbest freigesetzt. Die Sicherheitsbehörden haben am Mittwochmorgen eine durch den Bürgermeister von Roermond ausgerufene Notverordnung umgesetzt. Das bedeutet, dass die Bürger den Anweisungen der Rettungskräfte Folge leisten müssen.
Tausende Anwohner müssen in ihren Häusern bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten, bis der umweltschädliche Stoff entfernt worden ist. Geschäfte und zwei Primarschulen bleiben am Mittwoch zu. Das Zentrum von Roermond ist weitgehend abgesperrt. Auch der Bahnhof bleibt geschlossen.
Eine riesige Rauchwolke zog über Roermond in den Kreis Viersen ab. Die Einwohner dürfen nur über vorgeschriebene Wege das betroffene Stadtgebiet verlassen. Fahrzeuge, die aus dem Stadtgebiet kommen, werden von der Feuerwehr gereinigt. Die Zufahrten sind komplett gesperrt.
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis zum Mittwochmorgen an, sagte ein Feuerwehrsprecher. Mittlerweile sei das Feuer unter Kontrolle. Angaben zur Brandursache sind derzeit nicht bekannt.
Zunächst war die Feuerwehr davon ausgegangen, dass sich die krebserregende Substanz in einem Umkreis von 500 Metern in der Luft verteilt hat. Mittlerweile geht sie davon aus, dass etwa die Hälfte der Stadt betroffen ist. Experten haben damit begonnen, das Ausmaß des Schadens nach dem Brand festzustellen. Sie müssen herausfinden, wieviel Asbest tatsächlich in die Luft gelangt ist. Straßen und Gebäude müssen dann gesäubert werden.
Asbest ist krebserregend und kann die Atemwege schädigen.
belga/l1/vrt/mz/sh - Bild: Marcel Van Hoorn/AFP