Immer mehr Minderjährige suchen Zuflucht in Europa, auch in unserer Region. Um die jungen Flüchtlinge aufzufangen und ihnen eine Perspektive zu geben, hat man in Aachen eine neue Wohnform für sie geschaffen. Die Flüchtlingsunterkunft in Burtscheid wurde am Donnerstag eingeweiht.
20 junge Flüchtlinge haben in den umfunktionierten Containern Platz. Jeweils zwei Bewohner teilen sich einen Schlaf- und Wohnraum. Die Duschen und sanitären Anlagen werden gemeinschaftlich genutzt. Ein Aufenthaltsraum steht für alle zur Verfügung. Die Unterbringung in diesen kleinen modularen Wohnformen ist in Aachen eine Premiere.
Die Eindrücke der Besucher sind positiv. "Ich habe erst gedacht: Container nicht so wohnlich. Aber hier drinnen erinnern sie an Studentenwohnheime", meint eine Frau. Sie stellt sich die Situation der jungen Flüchtlinge schwierig vor.
Die Flüchtlinge selbst, viele traumatisiert oder verängstigt, bleiben bei der Feier im Hintergrund. Die Jugendlichen kommen aus den zunehmenden Krisengebieten der Welt: viele aus Afrika, Syrien oder Afghanistan. Das Jugendamt vermittelt sie an das Zentrum für Soziale Arbeit, eine Einrichtung des evangelischen Frauenvereins, das die Unterkunft führt.
"Sie kommen in ein neues Umfeld und sind verunsichert - durch die neue Struktur, das neue Essen und die neue Sprache. Wir versuchen, da anzusetzen und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben", erklärt Teamleiter John Mukiibi. Nicht sofort gelingt es, die jungen Flüchtlinge an eine Schule anzubinden. Ein interner Stundenplan strukturiert ihren Alltag und vermittelt Sicherheit: gemeinsames Kochen und Essen, Deutschunterricht und Sport am Nachmittag.
Die Flüchtlingsunterkunft im Aachener Stadtteil Burtscheid ist von den Nachbarn gut aufgenommen worden. Dafür sind auch die Betreuer dankbar.