Elektromobilität ist angesagt - gerade in den Städten. Nur stellt sich mancher Halter eines solchen strombetriebenen Fahrzeugs die Frage: Kann ich mich damit auch für ein Wochenende in die tiefsten Ardennen wagen? Gerade das sollte aber die geringste Sorge sein, findet man im Hotel-Resort "Val d'Arimont".
Dort wurde nun eine Ladestelle für die Fahrzeuge der umweltbewussten Gäste eingerichtet. Für den Antwerpener Richard Vervaet, der die Anlage vor drei Jahren gemeinsam mit Anne-Marie Gosselé übernommen hat, kann es gar nicht schnell genug gehen in Sachen nachhaltiger Tourismus.
Die Ladestelle mit Doppelsteckdose hat alles in allem tausend Euro gekostet, pro Ladevorgang kommen dann ein paar Kleckerbeträge an Stromkosten hinzu. Außerdem zahlen die Besitzer einen Jahresbeitrag von 95 Euro an die Gesellschaft "e-space branché", die ihr Label vergibt, die Ladestelle im Internet bewirbt und nicht zuletzt als Ankaufzentrale funktionieren will.
Auch wer nur für ein Glas vorbeischaut, etwa als Nutzer des Ravel-Radwanderweges, kann im übertragenen wie im wörtlichen Sinn die Akkus aufladen. "Wir sind hier im Tal, die Leute können sicher wieder hochfahren", lacht Vervaet.
Bewegung auf dem Markt der Elektro-Mobilität
Die belgisch-luxemburgische Firma Estonteco um den Bütgenbacher Fréderic-Michael Foeteler ist mit der App "PlugSurfing" eine strategische Partnerschaft eingegangen. Mit dem einheitlichen System zur Lokalisierung der Ladestellen und zur Abrechnung lasse sich die grenzenlose Mobilität von Elektrofahrzeugen voranbringen.
Bilder: BRF
Der Betreiber dieser Einrichtung hat sich von einer Firma aus Wallonisch-Brabant für tausend Euro eine simple Doppelsteckdose andrehen lassen, die ihm ein lokaler Elektriker für hundert Euro ebenfalls geliefert hätte.
Damit kann man zwar E-Bikes in zufriedenstellender Weise aufladen, jedoch ist diese denkbar ungeeignet, um moderne Elektroautos innerhalb akzeptabler Zeit aufladen zu können (es sei denn, man bleibt über Nacht).
Wer Elektromobilisten zum Urlaub in Ostbelgien einladen möchte, muss diesen ermöglichen, ihre Fahrzeuge auf sogenannten „Stromtankstellen“ nach „Modus 3“ mit 22kVA aufzuladen; diese Ladestationen müssen rund um die Uhr mit den im Markt bereits etablierten RFID-Karten nutzbar sein, damit jeder Besucher von Nah und Fern sein Fahrzeug sicher und schnell laden kann, ohne sich mit den jeweiligen lokalen Besonderheiten herumplagen zu müssen.
Die Absichten von Herrn Vervaet sind zweifellos löblich, doch es ist zu hoffen, dass das Beispiel von Arimont in dieser Form nicht Schule macht.
Fréderic-Michael Foeteler, Estonteco SARL
Herr Foeteler, ich kenne dieses System und auch den Preis. Das kann sich ein kleines Hotel (noch) nicht leisten. Das sind monatliche Kosten, die man irgendwie wieder rein bekommen muss.
Aller Anfang ist schwer, wenn sich Elektroautos durchsetzen, dann kommt auch der Durchbruch für öffentliche Ladestationen. Aber wenigstens wird mal ein Anfang gemacht und zwar von den Leuten, die mit Reisenden ihr Geld verdienen.
Dieser Schrott wird sich nicht durchsetzen:
1. sind sie viel zu teuer für das, was sie sind: fast 20.000 € für nen Zweisitzer? wenn man nur 10.000 für eine normale Familienkutsche ausgeben muss.
2. Die Erdölpreise fallen momentan im Gegensatz zum Strom, der teurer wird durch EEG-Umlage (Deutschland)
3. Vielleicht werden grüne Lobbyisten auf die Idee kommen, der Staat (oder EU) solle auch noch diesen Mist subvensionieren, denn der dafür benötigte grüne Strom ist ja auch bezuschusst, damit die Energiewende voran kommt.
Klima-Kanzlerin Merkel will ja eine Million Elektroautos bis zum Jahr 2020 in Deutschland haben. Oh Gott, bewahre uns vor diesem Irrsinn, und schicke endlich Hirn vom Himmel...
Sehr geehrter Herr Gennen,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihrer Aussage, ein kleines Hotel könne sich eine „echte“ Ladestation noch nicht leisten, kann ich nur teilweise zustimmen.
Für 1.000,-€ hätte das o.e. Etablissement eine private 22kW Ladestation erhalten können, mit der auch leistungsstarke E-Fahrzeuge wie z.Bsp. der Tesla Model S (den man mittlerweile immer häufiger auf unseren Straßen antrifft), innerhalb relativ kurzer Zeit aufgeladen werden können.
Allerdings ist es nicht Aufgabe des Gastgewerbes, „öffentliche“ (ferngesteuerte) Ladestationen zu finanzieren, deren einmalige und wiederkehrende Kosten für einen kleinen Betrieb in keinem Verhältnis zu den möglichen Mehreinnahmen stehen; hier ist die kommunale bzw. überregionale Politik gefordert, eine flächendeckende Infrastruktur zu errichten.
Elektromobilität ist kein Allheilmittel, doch es kann zum wertvollen Baustein für eine nachhaltige Mobilität von morgen werden. Wer immer nur darauf wartet, dass andere etwas unternehmen, darf nicht klagen, dass nie etwas geschieht.
Herzliche Grüße, Fréderic-Michael Foeteler, Estonteco s.à r.l.