In der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat man mit Trauer auf den Tod von Königin Fabiola reagiert. Im Namen der Regierung und aller Bürger der Deutschsprachigen Gemeinschaft sprach Ministerpräsident Oliver Paasch den Angehörigen der Königin sein Beileid aus.
Er selbst habe mehrmals die Gelegenheit gehabt, im Palast mit ihr persönlich auszutauschen. "Ich habe sie als sehr menschlich empfunden. Als jemanden, der zuhören konnte und in unserem besonderen Fall auch noch in perfektem Deutsch antwortete", sagte Paasch dem BRF.
"Sie hat mir auch persönlich immer wieder bestätigt, dass sie die Interessen der deutschsprachigen Belgier sehr ernst nimmt. Wir wissen auch, dass sie sich im Hintergrund immer auch für die deutschsprachige Minderheit in Belgien eingesetzt hat. In tiefer Verbundenheit zu ihr werden wir Abschied nehmen. Auf der anderen Seite wissen wir auch, dass ihr großes soziales Engagement vor allem zugunsten von behinderten Menschen wirklich ernst gemeint war und zu sehr konkreten Resultaten im sozialen Zusammenhalt geführt hat."
Auch Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz würdigte Königin Fabiola als eine beeindruckende Persönlichkeit. In Gesprächen habe sie immer eine dezidierte Meinung vertreten, sich aber auch als eine gute Zuhörerin gezeigt, die auf Argumente ihres Gesprächspartners einging. Zum letzten Mal kam Königin Fabiola im Mai 2000 nach Ostbelgien, als die Büste von König Baudouin eingeweiht wurde, erinnerte sich Lambertz.
"Ich denke, dass Königin Fabiola unserer Gemeinschaft immer sehr nahe gestanden hat", sagte Lambertz im BRF-Interview. "Sie hat nicht nur mit uns die Büste eingeweiht, sondern war nachher auch mit uns zu Besuch bei einem Behindertenheim in der Nähe. Und auch da gab es wieder sehr beeindruckende Begegnungen."
Nach dem Tod von Königin Fabiola herrscht auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Staatstrauer. Die Flaggen wehen auf Halbmast. Die Gemeinden wurden aufgefordert, Kondolenzbücher auszulegen.
mb/km - Bild: Guy Mossay/BELGA