Wie geht man mit einer Behinderung um? Mit welchen Problemen haben behinderte Menschen zu kämpfen? Mit solchen Fragen werden Kelmiser Primarschüler in Berührung gebracht.
An den drei Primarschulen werden die Schüler in diesen Tagen verstärkt an das Thema Inklusion herangeführt. In verschiedenen praktischen Übungen können sie selbst nachvollziehen, wie es ist, mit einer körperlichen Behinderung zu leben.
Mit Augenbinden tapsen die Kinder des dritten und vierten Schuljahres durch Flur und Treppenhaus auf den Schulhof. Eine neue und ungewohnte Erfahrung für die Grundschüler. "Es war sehr merkwürdig. Man hat Augen zu, geht aber durch Räume und kann nur hoffen, dass nichts passiert", erklärt einer der Schüler.
Das Animationsprogramm "DG Inklusiv" wird von der Dienststelle für Personen mit Behinderung zur Verfügung gestellt. Die Initiative dazu hatte der Behindertenbeirat Kelmis. Präsident Henri Reul ist selbst durch eine Diabetes-Erkrankung sehbehindert. Er engagiert sich auch als Animator bei "DG Inklusiv" und führt die Kinder an das Thema heran. "Wir haben uns gedacht, auch in die Schulen zu gehen, damit die Kinder schon von klein auf lernen, dass eine Behinderung keine Krankheit ist. Damit es auch für die Kinder eine Normalität wird, dass sie damit umgehen können."
"Wir wollen ihnen zeigen, dass wir normale Menschen sind. Das ist unser Ziel", erklärt Henri Reul. Im Gegensatz zu vielen Erwachsenen lassen sich Kinder einfacher auf die Übungen ein, zeigen seine Erfahrungen bei den Workshops. Kinder haben weniger Angst und Hemmungen, mit dem Thema umzugehen.
Bild: BRF Fernsehen