Der erste Schnee reicht hierzulande noch nicht für den Wintersport. Auch an den Abfahrtskipisten in Ovifat ist daran nicht zu denken. Dabei hatte der touristische Zweckverband Aqualis Pläne, dort das ganze Jahr über Slalom und Schussfahrten zu ermöglichen: auf einer künstlichen Skipiste.
Aber daraus wird wohl nichts. Denn nach reiflicher Überlegung ist die Gemeinde Weismes dagegen. Das erste Argument springt förmlich ins Auge - eine künstliche Skipiste passt einfach nicht in die Natur. Hinzu kommen aus Sicht der Gemeinde andere Umweltfaktoren wie der Energieverbrauch. Die Piste kommt zwar ohne den berüchtigten Kunstschnee aus, doch sorgt ein ständiger Wasserfilm auf dem Kunststoffuntergrund für die nötigen Gleiteigenschaften.
"Das heißt, dass eine Pumpe nötig ist und dass Strom benutzt wird. Man spricht von grüner Energie, aber heute gibt es Nebel - da funktioniert keine Solaranlage. Ob es nachhaltig ist, bezweifle ich", sagt Tourismusschöffe Stany Noël.
Und darum werde die Gemeinde Weismes den Erbpachtvertrag eben nicht auf Aqualis übertragen. Das Projekt wäre damit, was Ovifat angeht, gestorben, auch wenn Aqualis-Direktor Jean-Paul Mawet bei der Gemeinde noch die genauen Gründe anfragen wollte. Ein Schreiben sei aber bis heute nicht eingetroffen, sagt Stany Noël.
Skiclub-Präsident Gunther Elsen äußerte sich auf Anfrage enttäuscht - aus zweierlei Sicht: zum einen aus einer sportlichen Perspektive, denn die jungen Skifahrer im Club hätten auf der Kunstpiste am Mittwochnachmittag und Samstagsvormittag freie Bahn fürs Training gehabt. Zum anderen hätte Gunther Elsen durch die mögliche Dauernutzung auch wirtschaftliche Garantien für den Hotel- und Gastättensektor gesehen, angesichts der unsicheren Winterverhältnisse.
Aus diesem Grund plant der Skiclub im Übrigen auch den Einsatz von zwei Schneekanonen: Die Genehmigung liegt vor - jetzt geht es noch um die genau Budgettierung und die Bezuschussung durch die Wallonische Region. Zum Einsatz kämen sie dann aber frühestens ... im nächsten Winter.
Bilder: BRF