Kartheuser: "Ministerin Isabelle Weykmans lügt"

Krautgarten-Herausgeber Bruno Kartheuser hat sich am Wochenende im Rahmen einer Buchvorstellung erstmals persönlich über die Nichtanerkennung der Literaturzeitschrift durch die DG geäußert.

Die Stellungnahme fiel ähnlich gesalzen aus, wie die Pressemitteilung der Zeitschrift vom 21. November. Fazit: "Ministerin Weykmans lügt und will den Krautgarten aus persönlichen Gründen nicht anerkennen".

Seit 1982 erscheint der "Krautgarten" in der DG. 33 Jahre, die jetzt teilweise vor dem Aus stehen, denn die DG hat die Literaturzeitschrift nicht als förderungswürdigen Kulturproduzenten anerkannt. Laut Ministerin Isabelle Weykmans erfüllt der Krautgarten nicht die Bedingungen des Kulturdekrets und kann deshalb nicht als professioneller Kulturproduzent gefördert werden. Kartheuser will davon nichts wissen. "Das ist ein Akt der Gemeinheit", sagte er.

Laut ihm lügt Ministerin Weykmans, wenn die über die Gründe der Nichtanerkennung spricht. So sei die Jury, hinter deren Gutachten die Regierung sich verstecke, nicht objektiv gewesen. Und auch der Vorwurf, man habe den Antrag nicht nachbessern wollen, stimme nicht. Man habe der Regierung mitgeteilt, dass für eine Nachbesserung des Antrags einfach keine Kapazitäten da seien. Andere Kulturträger bekämen mehrere Angestellte bezahlt, der Krautgarten nicht. Deshalb will er auch nicht mehr auf die Regierung zugehen.

"Die Regierung hat die Möglichkeit auf ihre Entscheidung zurückzukommen und das, was für uns lebensnotwendig zur Weiterführung ist, zu bewilligen. Eine korrekte Berechnung unserer Tätigkeiten, die uns bis zuletzt verweigert worden ist, und dieselbe freundliche Begleitung für Krautgarten, wie für die anderen kulturschaffenden Produzenten auf der Grundlage des Dekretes - damit ließe sich leben", erklärte Kartheuser dem BRF.

Laut Kartheuser wird der Krautgarten noch eine Weile lang aus eigener Kraft weitermachen können. Da könne man zum Glück auf die vielen internationalen Kontakte der Zeitschrift zurückgreifen. Denn die Zeitschrift sei eben nicht nur ein Druckwerk, sondern auch eine Kontaktmöglichkeit für die DG nach außen.

Bild: BRF Fernsehen