Das Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat am Dienstag die Ergebnisse einer Umfrage zu den Lebensumständen der Bürger vorgestellt. Im Oktober hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.000 Bürger der DG rund eine halbe Stunde lang befragt. Themen waren unter anderem die Sorgen der Bürger. Ein Schwerpunkt bildete das Thema Zuwanderung.
Knapp ein Drittel der DG-Bürger sagt, dass das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern große Probleme verursacht. Die meisten (43 Prozent) beschreiben die Schwierigkeiten als weniger groß. Nicht einmal jeder Vierte sagt, es gebe überhaupt keine Probleme.
Fragt man diejenigen, die große Probleme im Zusammenleben mit anderen Kulturgruppen sehen, so kommt am häufigsten die Antwort, dass sich die Zugezogenen nicht ausreichend anpassten und integrierten. Aber auch Kriminalität und Sozialschmarotzertum wurden genannt.
![]() |
![]() |
Entsprechend viele Bürger fordern von Zugewanderten eine stärke Integration. Nur 28 Prozent sehen hier keinen Handlungsbedarf.
Noch deutlicher fällt die Antwort aus, wenn man die Bürger fragt, ob die DG weitere Zuwanderer aufnehmen soll. Nur 22 Prozent sind dafür. Zwei Drittel sind der Meinung, dass schon jetzt zu viele Zugewanderte hier leben.
![]() |
![]() |
Die politische Mitsprache der Bürger war auch ein Thema der Umfrage. 2011 fanden 47 Prozent, dass sie ausreichend Möglichkeiten zur politischen Beteiligung haben. Drei Jahre später sind es mit 54 Prozent schon deutlich mehr.
Rund 600 Dienstleistungen bietet die Deutschsprachige Gemeinschaft seinen Bürgern. Doch die sind vielfach unbekannt oder werden nicht der DG zugeschrieben. Zwei von fünf Befragten gaben an, dass sie gar keine Dienstleistung der DG kennen. Am bekanntesten waren immerhin noch der Schulunterricht, die Seniorenpflege und soziale Dienstleistungen.
![]() |
![]() |
Die DG hat im Laufe der Zeit immer mehr Zuständigkeiten erhalten. 2011 waren noch zwei von fünf überzeugt, dass weitere Zuständigkeiten hinzukommen können. Rund die Hälfte war für einen Status quo. 2014 scheinen die Bürger des Kompetenzausbaus müde zu werden. Nicht einmal mehr ein Drittel will, dass die DG für weitere Politikfelder zuständig wird. Mehr als die Hälfte plädiert für den Status quo. Acht Prozent sagen sogar, die DG solle besser auf einige Zuständigkeiten verzichten.
Die Themen, die die Bürger am meisten beschäftigen, haben sich in den letzten drei Jahren kaum verändert. Auf Platz eins sind weiterhin Fragen rund um den Straßenverkehr, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Dafür sorgen sich die DG-Bürger stärker um die Verschuldung von Staat und Gemeinschaft und die Arbeitslosigkeit.
![]() |
![]() |
Forsa hat die Umfrage im Oktober 2014 unter 1.000 zufällig ausgesuchten DG-Bürgern durchgeführt. Sie ist damit repräsentativ für die Einwohner der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Daten: DG-Ministerium/Forsa