Nach den Berichten über den vermeintlichen Umweltskandal an der Wesertalsperre hat die Stadt Eupen von mehreren Behörden Wasserproben entnehmen lassen. Mittlerweile liegen die ersten Resultate vor.
Laut dem Laborbericht der Wasseraufbereitungsanlage wurden keine bedenklichen Werte festgestellt. Die Stadt wartet allerdings noch auf die Resultate der Laboranalysen der Umweltpolizei.
Nach Informationen des BRF war das Flusswasser unterhalb der Talsperre in den letzten Tagen braun verfärbt. Zeugen vermuteten, dass die Verfärbungen auf Rückstände aus der Trinkwasseraufbereitung zurückzuführen sind.
Bei der Trinkwasseraufbereitung entsteht giftiger Klärschlamm, der von einem spezialisierten Unternehmen entsorgt wird. Dafür wird der Klärschlamm vor Ort getrocknet. Die Abwässer, die dabei entstehen, werden in die Weser zurück geleitet. Dafür muss das Wasser bestimmten Normen entsprechen. Verfärbungen im Wasser könnten also auf eine mögliche Verschmutzung hindeuten.
Laut Informationen der Wasseraufbereitungsanlage stammen die Verfärbungen aber nicht aus der Trinkwasseraufbereitung. Anscheinend wurde in den vergangenen Tagen ein Rohr unter der Talsperre geflutet, das lange nicht genutzt wurde. Demnach hat Dreck und Schlamm aus dem Tunnel das Wasser der Weser verfärbt.
Wallonische Wasserbehörde nimmt Stellung
Nachdem Bürger berichtet haben, braun-verfärbtes Wasser in der Weser bei der Wesertalsperre beobachtet zu haben, stellten sich Fragen. Jetzt hat die zuständige Behörde Stellung bezogen: Die Wallonische Wassergesellschaft SWDE betont, dass die Einleitung nicht von der Wasseraufbereitung an der Wesertalsperre herrührt.
Zu der Frage, ob die neue Vertragsfirma, die den Klärschlamm entsorgt, über die erforderlichen Genehmigungen verfügt, erklärt die Behörde folgendes: Die Umweltgenehmigung schließe auch die Weiterverarbeitung des Schlammes ein. Auch sei diese Genehmigung an die Örtlichkeit gebunden, nicht an den Annehmer. In diesem Zusammenhang heißt es weiter, die frühere Vertragsfirma So.Tra.Ex habe noch keine Mitteilung über die erfolgte Veränderung gemacht. Damit bleibe sie bei möglichen Problemen mitverantwortlich.
mitt/ake/fs - Bild: SWDE