An der Eupener Wesertalsperre ist seit kurzem ein niederländisch-französisches Unternehmen tätig, um Klärschlamm zu behandeln. Der giftige, teils mit Aluminium belastete Klärschlamm fällt bei der Trinkwasseraufbereitung an. In Eupen sind es rund 600 Kubikmeter pro Tag.
Dieser Klärschlamm wird - mit Chemikalien versehen - in einer Zentrifuge bearbeitet. Dabei entsteht eine stichfeste Masse, die per Lkw zu einem Werk nach Lixhe verfrachtet und dort zu Zement verarbeitet wird. Daneben entsteht Klärschlamm-Abwasser, das aus einem Becken direkt in die Weser fließt.
Und es stellt sich die Frage, ob die vorgeschriebene Normen eingehalten werden. Denn offensichtlich hat die Firma Visdragages-Kurstjens, die diese Aufgabe Anfang November von der Eupener Firma So.Tra.Ex übernommen hat, weder eine gültige Betriebs- noch eine Einleitungsgenehmigung.
Nach Beobachtungen eines dem BRF bekannten Zeugen wurden in den letzten Wochen tiefdunkle Klärschlammrückstände an der Talsperre in die Weser geleitet. Das Flusswasser ist an zahlreichen Uferstellen braun verfärbt. Die Umweltpolizei der Wallonischen Region ist eingeschaltet, und auch die Stadt Eupen - die die notwendigen Genehmigungen für die Klärschlammarbeiten an der Talsperre erteilt - hat Kenntnis davon.
So.Tra.Ex war aufgefordert worden, die Betriebs- und Einleitungsgenehmigung an Visdragages-Kurstjens zu übertragen, verweigerte das aber. Nach Ansicht des Anwalts der Firma zu Recht. Die Firma, Maitre Lebrun und eine Umweltschutzorganisation wollen sich in Kürze im Rahmen einer Pressekonferenz zur Sachlage und zu den Vorgängen äußern.