Die FGTB-Gewerkschaft fordert einen Ausbau der Kinderbetreuung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Der Bedarf an Unterbringungsplätzen sei deutlich größer als das aktuelle Angebot.
Die FGTB bemängelt vor allem viel zu lange Wartezeiten für einen Platz bei den Tagesmüttern. In diesem Zusammenhang sei es dringend notwendig, sich weiter für ein vollständiges Sozialstatut der Tagesmütter einzusetzen.
Außerdem auf der Forderungsliste: Betreuungsplätze für Kinder, deren Eltern im Schichtdienst arbeiten. Zudem sollten in den Augen der FGTB auch Arbeitslose einen leichteren Zugang zu den Kinderbetreuungsangeboten erhalten.
Aktuell gibt es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Betreuungsplätze für 31 Prozent der Kleinkinder - für zwei von drei Kindern fehlt also die Unterbringungsmöglichkeit. Mit einer neuen Infobroschüre zum Thema Kinderbetreuung möchte die FGTB nun offensiv für einen Ausbau der Angebote werben.
Familienminister Antoniadis: Informationen irreführend
Familienminister Antonios Antoniadis nennt die Angaben der Gewerkschaft mathematisch korrekt, aber irreführend. Man dürfe nicht davon ausgehen, dass für jedes Kind ein Platz bereitstehen müsse, denn nicht alle Eltern brauchten einen Betreuungsplatz. Auch liege die Betreuungsquote in der DG inzwischen bei 35 Prozent und nicht, wie die Gewerkschaft anführe, bei 31. Das sei mehr als etwa in Deutschland und auch mehr als das von der EU vorgegebene Ziel.
Gleichzeitig kündigte Antoniadis eine neue Krippe in St. Vith an, die im September öffnen werde. Dank der neuen Krippe könne die Warteliste um mehr als die Hälfte abgebaut werden.
Studiogast: Mireille Schöffers, Frauenbeauftragte der FGTB Eupen
Archivbild: BRF Fernsehen