Jubel- und Freudenschreie zuhauf. Feuchte Augenpaare. Gute Stimmung. Die Tivolistrasse in Herbesthal stand kopf, als die jungen Weltenbummler zu Hause eintrafen. Im Frühjahr 2013 waren Samantha Keutgen und Vincent Fellin zu der Weltreise aufgebrochen. Sie damals 26, er 28. Sie stand damals eher weniger auf Fahrräder, er ein Mann vom Fach und für den sich so ziemlich alles ums Fahhrad dreht.
Nach über 30.000 Kilometern und zahlreichen Länderbesichtigungen werden sie einige Zeit brauchen um die Eindrücke zu verarbeiten. In einem Punkt waren beide bei der Ankunft in Herbesthal einig: Die Welt ist schön und es hat sich gelohnt.
Gesehen haben sie viel. Eine Weltkarte, Fotos und die Flaggen der Länder, die sie besuchen konnten schmückten die Straße vor dem Haus Keutgen. Ob Luxemburg, Frankreich, Spanien oder Marokko, Brasilien, Kolumbien, Peru, Ecuador und Süostasien, später China, Tibet und Nepal.
Nicht immer waren die Eltern sorgenlos, wie Samanthas Vater Robert Keutgen bekennt: "Vor allen Dingen in Südamerika, in Peru, hatten wir sehr viel Angst, da dort kurz vor ihrer Abfahrt eine junge Frau tödlich verunglückt ist mit dem Fahrrad".
Den Trennungsschmerz zu überwinden, dabei hat sicher auch geholfen, dass die Eltern schon mal nachreisten um einige Tage gemeinsam zu verbringen: "Wir sind im Vietnam gewesen, in Kolumbien, in Rom und in Spanien. Damit ist die Dauer nicht so lange gewesen, das war schon schön", erklärt Robert Keutgen.
Samantha und Vincent legten insgesamt 8.000 Kilometer auf dem Fahhrrad zurück. Dabei mag wohl auch die eine oder andere Idee entstanden sein, um eines Tages mal wieder zu einem Abenteuer aufzubrechen, meinen beide übereinstimmend, aber erst einmal sei Ausruhen angesagt.
Bilder: Samantha Keutgen und Vincent Fellin