Wer wissen will, was die Bürger denken, der muss sie fragen. Daher gehören Meinungsumfragen längst zu den wichtigen Instrumenten – auch und vor allem in der Politik. Das Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat in den vergangenen Tagen 1.000 DG-Bürger um ihre Meinung gebeten. Jetzt ist die Befragungswelle abgeschlossen.
Die Fragebögen umfassten 47 Fragen. Circa eine halbe Stunde ist nötig, um die Fragen zu beantworten, die größtenteils die Lebensverhältnisse in unserer Region zum Gegenstand hatten. Welche Themen sind den Menschen wichtig? Wie zufrieden sind die Bürger mit ihrer wirtschaftlichen Lagen, ihrem Wohnort, dem Verkehrsangebot aber auch dem kulturellen Leben oder der politischen Mitgestaltung? Gibt es in der DG Probleme mit Zuwanderern? Gibt es vielleicht schon zu viele Zugewanderte in der DG?
Es ist nicht die erste Befragung dieser Art: Bereits 2011 hat es eine Meinungsumfrage in der DG gegeben. Beim Thema Zuwanderung beispielsweise äußerten sich damals rund 15 Prozent der Befragten dahingehend, dass zu viele Ausländer in der DG lebten. In der neuen Umfrage solle es zu diesem Themenfeld genauere Daten geben.
Einige der großen Schlussfolgerungen von damals waren: In der Deutschsprachigen Gemeinschaft lasse sich gut leben. Die Gemeinschaft und die Gemeinden leisteten gute Arbeit. Probleme gebe es jedoch im Bereich Mobilität. Auch die Meinung über den Ausbau der politischen Autonomie war gespalten. Die Hälfte war dafür, dass es so bleiben soll, wie es ist, 40 Prozent wollten mehr Zuständigkeiten, die restlichen 10 Prozent hatte keine Meinung oder wollten weniger Autonomie für die DG. In Teilen wird man mit der neuen Umfrage nun einen Vergleich zu 2011 ziehen können.
Das Ministerium rechnet damit, dass die Ergebnisse Mitte November vorliegen. Da die Ergebnisse repräsentativ sind, sollen sie als Leitfaden für die politische Gestaltung in der DG dienen – sowohl für das Ministerium als auch für die Regierung.
Die Umfrage kostet übrigens rund 32.000 Euro – die Hälfte davon finanziert die DG mit Hilfe von EU-Geldern. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden übrigens in Gänze, wie bei der Meinungsumfrage 2011 öffentlich zugänglich.
Die Ergebnisse der Meinungsumfrage 2011 finden Sie hier.
Bild: Thierry Roge/BELGA
Betreff der o.e. Meinungsumfrage klingelte auch bei mir vergangenen Samstag das Telefon. Auch in 2011 war das der Fall, wundere mich zwar darüber, finde das aber trotzdem interessant und war gerne bereit, die gestellten Fragen zu beantworten. Wäre nun nur zu hoffen, dass das was bei der Umfrage zutage kommt, auch berücksichtigt wird!