Wo ließ sich das grenzenlose Europa besser erklären als an einer kaum noch vorstellbaren Grenze: Hier bei Poteau wurde einer der Grenzsteine neu errichtet, der an die frühere Grenze zwischen Preußen und Belgien, das heißt ursprünglich der Niederlanden erinnert. Das war selbst für viele Schülerinnen aus Ostbelgien noch historisches Neuland.
Hundert Jahre Erster Weltkrieg, im kommenden Jahr 200 Jahre Wiener Kongress, 2019 dann wiederum 100 Jahre Versailler Vertrag - die Gedenktage und Jubiläen drängten die Projektteilnehmer der Maria Goretti förmlich dazu, sich mit der ehemals preußischen Grenze zwischen Poteau und Commanster auseinanderzusetzen.
Die Schülerinnen der MG arbeiten zur Zeit an Informationstafeln und Rundwanderwegen entlang dieser Grenze. Sie sollen im kommenden Frühjahr eingeweiht werden. Dabei erledigen die Schülerinnen, die sich für die Teilnahme an diesem Austauschprojekt gemeldet haben, das Meiste außerhalb des Unterrichts.
Nun haben sie einen Teil der Route zusammen mit Austauschgästen aus Deutschland, Spanien, Griechenland und Polen erwandert - und so etwas von ihrer Geschichte vermittelt. "Für die Schüler ist es toll, an diesem Projekt teilzunehmen und andere Regionen in Europa kennenzulernen. Sie lernen so offen und kreativ zu sein. Und sie stellen fest, dass die Teenager in diesen Ländern gar nicht so verschieden sind", erklärt Barbara Kropieniewicz, die Lehrerin an einer polnischen Partnerschule ist.
Wobei es gerade die kleinen Unterschiede sind, die den grenzenlosen Austausch interessant machen. "So lernt man auch mal die anderen Kulturen kennen", meint Ganja Mollers, Schülerin am Maria-Goretti-Institut.
Das zweijährige Comenius-Projekt läuft bis zum kommenden Frühjahr.
Bilder: BRF