Kinder und Jugendliche mit persönlichen oder sozialen Problemen zu unterstützen, ist eine große Aufgabe. Eine Heimunterkunft allein reicht nicht aus. Weil bestehende Therapieangebote nicht ausreichen, müssen alternative Konzepte erarbeitet werden, wie der Heimleiter von "Saint François" Bernard Brach erklärt: "Wir haben in der Vergangenheit immer nach externen Lösungen gesucht, zum Beispiel eine kinderpsychiatrische Therapie im Krankenhaus, eine Unterbringung für schwer erziehbare Kinder oder spezialisierte Angebote der Jugendhilfe. Leider mussten wir feststellen, dass diese Angebote meistens ausgebucht sind und zu große Wartezeiten für die Kinder entstehen, wenn die Probleme akut sind. Das hat dann auch zu Problemen im Gemeinschaftsleben geführt."
Um eine Lösung zu finden, hat die Einrichtung ein eigenes Projekt ins Leben gerufen, das die Persönlichkeit der Kinder fördern, zu ihrem Wohlbefinden und ihrer positiven Entwicklung beitragen soll. "Dieses Projekt zielt auf eine individuelle Betreuung der Kinder ab. Wir wollen die Bindung zwischen dem Erwachsenen und dem Kind stärken und wir denken, dass es wichtig ist, dass die Jugendlichen eine Aufgabe haben. So können sie ihre Ressourcen entdecken und weiter entwickeln", führt Bernard Brach weiter aus.
Ein Mini-Bauernhof mit Ziegen, Hühnern und Hasen soll dabei helfen. Der Umgang mit Tieren bedeutet für die Kinder mehr als nur ein spielerische Abwechslung, wie Michel Dejalle, Koordinator der Jugendhilfe, weiß: "Der Kontakt zu Tieren fällt vielen Kindern hier oft leichter als der zu anderen Jugendlichen oder Erwachsenen. Sie können dem Tier Persönliches anvertrauen oder es in den Arm nehmen - was sie sonst nicht tun."
Neben dem Mini-Bauernhof werden auch sportliche Aktivitäten, gemeinsames Kochen oder Basteln für die Kinder angeboten.
télévesdre/mb - Bild: Télévesdre