Das Zelt mit der Wanderausstellung "Echte Körper – von den Toten lernen" ist seit März in Deutschland unterwegs. Vorher war die Ausstellung nur an festen Standorten zu sehen. Die Exponate selbst stammen aus den USA, sie wurden dort von einer Firma "plastiniert".
Das aufwendige und zeitintensive Verfahren ermöglicht es, Körper oder Körperteile für die Ewigkeit zu konservieren. Dazu müssen sämtliche Gewebsflüssigkeiten entfernt werden. Danach kommt der Körper in einen Druckbehälter. Durch Aceton wird das Innere der Zellen aufgelöst. Nach circa drei Monaten bleiben dann nur die Zellwände zurück. Diesen werden dann ein paar Kunststoffe hinzugefügt, die dann mit Gasen ausgehärtet werden. Durch Unterdruck im Behälter setzen sich die Kunststoffe zwischen die Zellwände und konservieren den Körper. Weil also nur der Zellinhalt ausgetauscht wird, sind die Exponate anatomisch korrekt und sehr detailliert.
Alle gezeigten Stücke wurden von Menschen gespendet, die vor ihrem Tod verfügt haben, dass ihr Körper der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wird. Um die Würde der Toten zu respektieren, werden alle Exponate hinter Glas ausgestellt. Auf Effekthascherei durch besondere Posen oder Einfärbungen wird dabei bewusst verzichtet.
Wer die Ausstellung als Anschauungsunterricht, und nicht als Kuriositätenkabinett sieht, kann viel Neues entdecken. Wie verhält sich zum Beispiel eine Raucherlunge zu der eines Nichtrauchers? Und wie groß ist ein Fötus in welcher Woche der Schwangerschaft? Wie groß ist die Haut eines Menschen und wie sehen gesunde Organe aus? Fragen, die viele Menschen interessieren und die Ausstellung zum Publikumsmagnet machen.
Alle Exponate sind auf Deutsch beschriftet und erklärt. "Echte Körper – von den Toten lernen" ist noch bis zum 12. Oktober in Aachen zu sehen. Danach geht die Ausstellung nach Trier.
Bild: BRF Fernsehen