Wenn in Ostbelgien der Karneval ausfällt, dann ist das für viele in etwa so, als würden Weihnachten, Ostern und der eigene Geburtstag einfach abgesagt. Geschehen ist das schon einige Male, zum Beispiel 1960 in Eupen aufgrund einer Pockenepidemie oder zuletzt 1991 wegen des Golfkrieges. Fast wäre es nun wieder soweit gewesen - in Raeren.
Noch im Juni hatte der Zug auf der Kippe gestanden. Nach 62 Jahren hätte es dann in Raeren erstmals keinen Karnevalszug gegeben - weil man schlichtweg zu wenig Leute zur Organisation gehabt habe, erklärte Jean-Pierre Raxhon, neuer Präsident des Kgl. Karnevalskomitees.
Nach einigen Krisensitzungen wurde nun die Organisation des Zuges auf vier Schultern verteilt: Die Gemeinde übernimmt logistische Aufgaben, das Kgl. Karnevalskomitee Raeren organisiert unter anderem die Prinzenproklamation und das neu gebildete Kinderprinzenkomitee Raeren sichert den Karneval für die kleinen Jecken. Neu im Bunde ist der Verkehrsausschuss Raeren.
Der Raerener Karnevalszug gehört neben Eupen und Kelmis zu den größten Umzügen in der DG. Jedes Jahr feiern mehr als 100 Gruppen mit rund 2500 Jecken mit. Zur Unterstützung der Organisatoren werden weiterhin helfende Hände dringend gesucht.
Bild: Stefan Braun/BRF