Das hat die Direktion der Supermarktkette heute auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung am Hauptsitz des Unternehmens in Brüssel bekanntgegeben. Das Personal in Eupen ist am Nachmittag in einen Streik getreten, der nach Gewerkschaftsangaben mindestens bis zum Wochenende andauern soll. Über hundert Beschäftigten droht in Eupen der Verlust des Arbeitsplatzes. Wie aus Gewerkschaftskreisen verlautete, sei der Standort Eupen wohl nicht mehr zu retten. Auch die Carrefour-Filiale in Malmedy ist in ihrer Existenz bedroht. Die Direktion hat harte Bedingungen an die Aufrechterhaltung dieses Standortes gestellt. Landesweit sollen 1.672 Arbeitsplätze bei Carrefour wegfallen. Außerdem schließt Carrefour 21 seiner Filialen, sieben weitere werden Franchise-Nehmern überlassen. Knapp 3.000 Arbeitsplätze sollen durch Lohnkürzungen erhalten bleiben. 20 weitere Supermärkte werden an die Champion-Kette verkauft. Der wallonische Ministerpräsident Demotte hat unterdessen Carrefour dazu aufgerufen, so rasch wie möglich die Gespräche mit den Sozialpartnern zu beginnen. Es komme jetzt darauf an, so viele Arbeitsplätze wie möglich abzusichern, sagte Demotte. Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters betonte die Bedeutung eines konstruktiven Sozialdialogs. Der frankophone PS-Vorsitzende Di Rupo bedauerte die Entscheidung und warf ebenfalls die Frage nach der Strategie des französischen Warenhauskonzerns auf.
mitteilung/belga/rs