Die Künstlervereinigung SMart wird ab Ende September regelmäßige Sprechstunden in Eupen abhalten. Bisher gab es diese nur in den anderen Landesteilen. Die SMart erlaubt Menschen, deren Beruf etwas mit Kunst oder Kultur zu tun hat, ihre Dienstleistungen als Angestellte abzurechnen. Der Arbeitgeber macht also einen Vertrag mit der SMart, die dann den Künstler "einstellt".
So können Freiberufler korrekte Verträge abschließen, ohne selbstständig zu sein. Zusätzlich profitieren sie vom Statut eines Angestellten, denn die SMart kümmert sich um Soziale Lasten und übernimmt die administrative Arbeit. Dafür behält die Vereinigung pro Vertrag einen Prozentsatz des Gehalts ein.
"In erster Linie ging es darum, den Leuten eine Plattform zu bieten, um freiberuflich arbeiten zu können", erklärt Jörg Zimmermann, seit vier Jahren Berater bei der SMart. "Das Ziel ist, den administrativen Aufwand so weit wie möglich einzuschränken. SMart sieht sich als Hilfsmöglichkeit für Leute, die 'Freelance' arbeiten, über uns ihre Tätigkeiten in Rechnung stellen und auf Arbeitnehmerbasis arbeiten können - also der gleichen Sozialsicherheit unterlegen sind wie die meisten Arbeitnehmer."
Als Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht geht es der SMart nicht darum, mit der Vertragsabwicklung Geld zu verdienen. Stattdessen wird überschüssiges Geld in Stipendien und die Vermittlung von Aufträgen und Kontakten gesteckt. Ziel ist es, den freischaffenden Kreativen dieselbe Sicherheit zu bieten wie einem regulären Angestellten und dabei trotzdem seine kreative Freiheit zu wahren. Damit ist die belgische Idee ein Exportschlager geworden. "Smart existiert mittlerweile in acht verschiedenen Ländern", erklärt Zimmermann.
In der DG benutzen bereits rund 600 Kreative das System, belgienweit hat die SMart rund 55.000 Mitglieder. Zimmermann kümmert sich vor allem um die Mitglieder aus der DG. Deshalb war es ihm wichtig, die Beratungen und Schulungen auch hier vor Ort anzubieten.
Die Sprechstunden in Eupen finden ab dem 30. September jeden letzten Dienstag im Monat (9 bis 17 Uhr) in den Räumlichkeiten von Chudoscnik Sunergia im alten Schlachthof statt. Die Beratung ist kostenlos.