"Ich hoffe, sie bleiben in der britischen Union, nach all diesen Jahren, nach der langen Geschichte, die sie vereint. Aber egal, wie es ausgeht, es wird hart für die Schotten und für die Engländer." Das sagt Paul Mac Kelvie, der seit elf Jahren in Eupen lebt. Durch Kelvies Adern fließt britisches und schottisches Blut.
Geboren wurde er im englischen York. Mit seiner Frau Irmgard schaut er sich britische Fernsehsender an und verfolgt mit einer gewissen Beunruhigung die Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands. Denn, egal ob die Menschen sich für oder gegen eine Abspaltung entscheiden, der Bruch, die Teilung der Nation ist bereits vollzogen. Davon ist Paul McKelvie überzeugt, denn, wie er sagt, werden sich bei Problemen Befürworter oder Gegner benachteiligt fühlen.
Der Wahleupener ist der Ansicht, dass der schottische Regierungschef Alex Salmond verspricht, was er nicht halten kann. Salmond verspreche, dass das britische Pfund aufrecht erhalten bleibe, doch wenn er der EU beitrete, müsse er sich für den Euro entscheiden, so MacKelvie.
Sollten die Schotten sich für die Unabhängigkeit entscheiden, könnte nach Ansicht McKelvies nach dem Jubel das böse Erwachen kommen. Auch seine Familie in Schottland sieht der Abstimmung mit Sorge entgegen. Seine Kusine meinte sogar ironisch, Salmond wolle König von Schottland werden.
Paul MacKelvie glaubt aber nicht, dass das Nordseeöl den Schotten auf ewig den Wohlstand bringen wird, denn die Ressourcen seien vielleicht schon in 20 Jahren aufgebraucht. "Ich hoffe", sagt MacKelvie, "dass die Schotten mit ihren Köpfen und nicht mit ihren Herzen sprechen werden". Am Donnerstag entscheiden sie über ihre Zukunft.
Bild: Andy Buchanan (afp)