Etwa sechs Jahre nach dem ersten Spatenstich haben Vertreter von Bund, Land und RWE am Dienstag den verlegten Teil der Autobahn 4 zwischen Düren und Kerpen eröffnet. 50 schwarz gekleidete Menschen protestierten und trugen symbolisch "die Stille" zu Grabe.
Verlegung und Ausbau auf sechs Spuren der A4 waren nach Angaben des Verkehrsministeriums NRW nötig, weil die Autobahn mit vier Spuren auf diesem Teilstück dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gerecht wurde und zudem das Abbaufeld des Braunkohletagebaus Hambach von RWE Power querte. Der Energiekonzern beteiligte sich mit 85 Millionen Euro an den Kosten, den Rest von 105 Millionen Euro zahlte der Bund. Davon wurden laut Verkehrsministerium 21 Millionen Euro in den Lärmschutz gesteckt. Der Abschnitt ist 13,2 Kilometer lang.
Auch die Grünen kritisieren den Bau und sprechen von unwiederbringlich verloren gegangenen Naturschutzgebieten. Schon 2009 scheiterte allerdings eine Klage von Anwohnern und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND NRW) vor dem Bundesverwaltungsgericht. Teil-Verlegung und Ausbau der A4 würden weder gegen das Artenschutzrecht verstoßen noch sei der Lärmschutz ungenügend, hieß es.
Die A4 ist eine wichtige Ost-West-Achse und verbindet in NRW Köln mit Aachen und Olpe. Der Verkehr Richtung Köln wird ab Mittwoch über den neuen Abschnitt geführt, Richtung Aachen ab Samstag. An beiden Tagen wird es noch zu Einschränkungen für den Verkehr kommen.
dpa/okr Bilder: Straßen.NRW/Bernd Aulmann