Das kleine Venndorf Sourbrodt spielte in der Ardennenoffensive eine strategisch bedeutende Rolle, weiß Bruno Kehl. Er leitet eine Vereinigung, die sich der Geschichte der Hochardennen widmet. Von Sourbrodt aus habe die amerikanische Armee gegen die deutsche Rundstedt-Offensive gekämpft. Spuren ihres Verteidigungssystems seien noch heute im Venn zu erkennen.
An den Zweiten Weltkrieg erinnert auch das amerikanische Fliegerdenkmal im Venn bei Sourbrodt. Auch Spuren eines russischen Gefangenenlagers sind noch sichtbar. Ein orthodoxes Kreuz in Bosfagne erinnert daran. "1943/44 wurden hier im Venn 20 bis 25 russische Soldaten gefangen gehalten. Sie mussten im Wald arbeiten und Torf stechen. Zwei von ihnen sind gestorben. Was mit den anderen nach der Befreiung unserer Region im September 1944 passiert ist weiß man nicht", erklärt Bruno Kehl.
Die Erinnerungsorte können am Wochenende des Kulturerbes am 13. und 14. September im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Organisatoren haben mit Unterstützung der Gemeinde Weismes die Partnerschaft mit dem Westwall-Zentrum in der deutschen Eifel gesucht. "Deutsche Historiker haben ihre Teilnahme zugesagt. Sie werden ein amerikanisches Feldlager rekonstruieren mit Waffen, Jeeps, Lastwagen und Zelten aus der Zeit, auch mit Statisten in GI-Uniformen. Es wird ganz authentisch", so Bruno Kehl weiter.
Außerdem wird die belgische Armee zwei Zelte zur Verfügung stellen – zum Empfang der Gäste und für eine Ausstellung. Hier werden Dokumente und Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg gezeigt. Die Organisatoren haben auch einen Zeitzeugen aus Sourbrodt eingeladen, mit dem die Besucher ins Gespräch kommen können.
Treffpunkt ist der Parkplatz "Eau noire" Bosfagne. Die Führungen werden samstags und sonntags jeweils drei mal angeboten: um 10:30 Uhr, um 14:00 Uhr und um 16:00 Uhr.
Das Programm wurde am Donnerstag in Sourbrodt vorgestellt.