Eupen ist keine fußgängerfreundliche Stadt. Die Straßen werden von Kraftfahrzeugen dominiert. Es gibt keine Radwege, und das Netz des öffentlichen Nahverkehrs ist schlecht ausgebaut. Das geht aus der Bestandsanalyse eines Aachener Planungsbüros zur Verkehrssituation in Eupen hervor. Die Eupener Bürger haben es jetzt also noch einmal schwarz auf weiß.
"Wenn wir uns diese Straßen anschauen, sehen wir, dass vor vielen Jahren so gebaut wurde", sagt Stadt- und Verkehrsplaner Ralf Kaulen. Vor allem die Sicherheit der Kinder sei gefährdet, warnt der Verkehrsplaner zum Schulanfang. Im Umfeld der Schulen könnten Kinder häufig schwer die Straße überqueren. Geparkte Autos behinderten die Sicht. Die Gehwege seien oft so schmal, dass Kinder nicht in Gruppen gehen könnten. Mittelfristig schlägt der Verkehrsplaner vor, den Straßenraum zu verändern.
Die Stadtverantwortlichen wollen ein neues Verkehrssicherheitskonzept und stellen ihr Vorhaben unter das Motto: „Eupen unterwegs - sicher ans Ziel." Aufgrund des knappen städtischen Budgets können kurzfristig nur kleine Maßnahmen umgesetzt werden, wie Schöffe Arthur Genten einräumt. Zuerst will man sich um die Schulkinder kümmern: "Dass wir die Schüler sicherer zur Schule bringen können, zu Fuß und mit dem Fahrrad. Das hat auch den Hintergrund, dass neben der Sicherheit für die Kinder weniger Eltern sich veranlasst sehen, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen und wir somit auch den Autoverkehr in der Stadt verringern können."
An den Planungen für ein Verkehrssicherheitskonzept wird die Eupener Bevölkerung beteiligt. Noch in diesem Jahr soll eine erste Bürgerversammlung stattfinden.
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