Satteltaschen vorn und hinten am Rad, ein Zelt und eine Isomatte - Die 35-jährige Syna Gensterblum ist am Montag in München zu einer ungewöhnlichen Reise aufgebrochen. Ihr Ziel: Nepal. So möchte sie den Zwängen unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft entkommen. Eine Reise zur Selbstfindung hat Syna vor. Mutig ist das - und sicherlich auch gefährlich. Auf ihrer Reise wird Syna Gensterblum unter anderem auch durch die Türkei, den Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate fahren.
Doch Syna möchte nicht nur für sich selbst radeln - sie verbindet die Reise nach Nepal mit dem Aufruf zum Spenden. Das Geld wird für einen Krankenwagen in einem Bergdorf in Nepal benötigt. Gemeinsam mit der Münchener Organisation Medihimal sollen 30.000 Euro zusammenkommen.
Medihimal unterstützt vor allem Schulen und Gesundheitsstationen in Nepal. Syna Gensterblum will gezielt bei dem Projekt "Ein Krankenwagen für Satrasaya" helfen. Satarsaya ist ein Bergdorf in Nepal. Dort ist die Gesundheitsversorgung sehr schlecht. "Es ist etwas tragisch, wie es zu dem Projekt gekommen sind. Aufgrund fehlender medizinischer Versorgung starben da Menschen und wir wurden um Hilfe gebeten", sagt Karl-Ludwig List von Medihimal, "unser Ziel ist es, in der Region eine Gesundheitsstation, später ein kleines medizinisches Zentrum, zu haben." Die Gesundheitsstation ist bereits entstanden. In diesem Herbst kann sie in Betrieb genommen werden.
Jetzt fehlt noch ein Krankenwagen. Der soll in Satrasaya stehen und in Zusammenarbeit mit dem nepalesischen Roten Kreuz betrieben werden. Karl-Ludwig List: "Er soll allen Menschen, den Kindern, den Erwachsenen, zur Verfügung stehen, um schnelle medizinische Hilfe zu bringen oder wenigstens den Transport der Menschen in das nächstliegende Krankenhaus zu gewährleisten. "
Medihimal hat Syna Gensterblum ein Satellitentelefon und ein GPS-Gerät für ihre Reise zur Verfügung gestellt. Auf der Webseite der Organisation kann man mitverfolgen, wo sie sich befindet.
Verabschiedet hat sich Syna Gensterblum am Montag in München: "Es war sehr bewegend, sehr emotional. Es waren Freunde dabei, auch die Eltern sind mitgekommen. Alle haben sich sehr gefreut, haben ihr Mut zugesprochen und ihr eine sehr, sehr gute und gesunde Reise gewünscht."
Wer Syna auf ihrer Reise "On a yellow bike" unterstützen möchte, kann spenden: Mehr Infos unter www.onayellowbike.com
sd/est - Bild: Karl-Ludwig List/Medihimal