Nur neun der 18 Anwesenden stimmten am Donnerstagabend für den Prinzipbeschluss, dass der RFC Raeren einen Kunstrasenplatz bekommen soll. Auslöser für den Streit im Raerener Gemeinderat war die Berechnung der Kosten und schlussendlich die Lage des Platzes. Der Verein Rot-Weiß Eynatten und der RFC Raeren wollen nämlich beide den Kunstrasenplatz vor dem eigenen Lokal haben. Die Deutschsprachige Gemeinschaft bezahlt aber nur für einen.
Um zu entscheiden, hat die Gemeinde laut eigenen Angaben mehrere, unabhängige Experten beauftragt und für beide Möglichkeiten Kostenvoranschläge erstellt. Ergebnis: Der Kunstrasenplatz in Raeren wäre billiger. Für Ratsmitglied Erwin Güsting ist das aber Augenwischerei. Er bemängelte, dass der Kostenvoranschlag für den RFC im letzten Moment Arbeiten im Wert von zirka 150.000 Euro gestrichen wurden. Die Mehrheit wolle damit eine rein politische Entscheidung verstecken, denn der Platz in Eynatten biete in Wirklichkeit die besseren Ausgangsbedingungen.
Gar nicht wahr, entgegnete die Mehrheit. Der Preisunterschied stamme hauptsächlich daher, dass die Angebote seit Projektbeginn wesentlich billiger geworden seien. Auf die Frage Güstings, warum dieser Preisunterschied nicht auch für Eynatten gelte, gab Bürgermeister Hans-Dieter Laschet allerdings keine Antwort. Laut ihm hat Eynatten seine Chance auf den Platz verpasst, weil im Vorfeld von Seite des Vereins Aussagen gemacht, und dann nicht eingehalten wurden. Eine Vertagung des Punktes, um die Zahlen zu prüfen, lehnte er ab.
Weitere Entscheidungen
Neben dem Kunstrasenplatz brachte der Gemeinderat am Donnerstagabend aber auch weniger umstrittene Projekte auf den Weg: Vor den Gemeindeschulen will die Gemeinde Geschwindigkeitsanzeigetafeln anbringen. Die Präventivmaßnahme soll die Sicherheit der Schulkinder erhöhen.
In der ländlichen Entwicklung sollen der "Töpferweg" in Raeren beschildert werden und ein Radweg zwischen Marienheim und Burg entstehen. Der Radweg wird von einem Landschaftsgärtner ausgestaltet, um die vorhandene Natur um den Bachlauf zu respektieren.
In Sachen Energie wurde beschlossen, die Heizungsanlagen der gemeindeeigenen Gebäude künftig zentral zu steuern. Die Energiemanagerin soll die Temperatur per Computer fernsteuern. Davon erhofft man sich erhebliche Einsparungen bei den Heizölkosten.
Zum Inkrafttreten des Dekrets zur Kleinkindbetreuung am 1. Januar 2016 will die Gemeinde einen Kinderhort beantragen. Er soll auf der ersten Etage des Jugendheims Hauset entstehen. Die Umbauarbeiten könnten allerdings frühestens nächstes Jahr beginnen. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter zwischen vier Monaten und drei Jahren. Mehrere Freiwillige und eine Halbtagskraft sollen die Kinder betreuen.
Raerener Dorfkern wird umgestaltet
Mitte September beginnen in Raeren die Arbeiten zur Umgestaltung des Dorfkerns. Zu Beginn der Arbeiten wird die Hauptstraße im Zentrum für zweieinhalb Monate vollständig gesperrt. Wichtigste Baustellen sind der Dorfplatz auf Driesch, die Ufermauer an der Hauptstraße und der Radweg zwischen Ortskern und Burg Raeren. Insgesamt kostet das 1,4 Millionen Euro. Die Wallonische Region trägt 60 Prozent, die Gemeinde den Rest. Der Dorfplatz soll Raeren ein neues Gesicht geben, erklärt Bürgermeister Hans-Dieter Laschet.
Die Geschäfte im Zentrum werden während der Sperrung größtenteils erreichbar bleiben. Umleitungen dazu werden ausgeschildert. Der Dorfplatz soll im August 2016 fertig sein.
Die Gemeinde Raeren teilt mit, dass die landwirtschaftlichen Plastikplanen dieses Jahr vom 12. bis zum 15. und vom 18. bis zum 22. November eingesammelt werden. Ab 2016 soll die Sammlung nur noch einmal jährlich während zwei Wochen im März statt finden.